Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Parchim; Vater Arbeiter; Volksschule; 1913 – 17 Landarb.; 1917/18 Militärdienst, verwundet, Teiln. an der Novemberrev. in Schwerin; 1919 – 27 Industriearb., Gewerkschaftsmitgl.; 1919 USPD u. Übertritt zur KPD; 1921 Mitgl. der erweiterten, ab 1923 der engeren BL Mecklenb. der KPD; 1923 – 25 Stadtverordneter in Parchim; 1924 – 26 u. 1929 – 32 Abg. des Landtags Mecklenb.-Schwerin; Beauftr. für landw. Fragen in der KPD-Fraktion; 1927 – 32 Red. der KPD-Ztg. »Volkswacht«; nach 1933 Landwirt in Parchim; 1932 – 45 wiederholt Haft wegen illeg. Tätigkeit, 1944 KZ Neuengamme; überlebte die Evakuierung von Häftlingen des KZ Sachsenhausen auf der »Cap Arcona«.
Mai 1945 Bürgermstr. von Parchim; Sept. 1945 Geschäftsf. der Landeskommission für Bodenreform u. Ltr. der Abt. Bodenreform in der Landesverw. Mecklenb.-Vorpom.; Jan. – März 1946 Mitgl. der KPD-LL; 1946 SED; 1946/47 Landesvors. der VdgB, 1947 – 54 im HA der VdgB; 1947 Ministerialdir. im Landwirt.-Min. der Landesreg. Mecklenb.; 1946 – 52 Mitgl. des Landtags; Mitgl. der DWK; März 1948 Vors. des Landesgründungsaussch., April – Juni 1948 Landesvors. der DBD Mecklenb., Juni 1948 – Mai 1982 Vors. der DBD; 1949/50 Min. für Land- u. Forstw. der DDR; ab 1949 Abg. der (Prov.) Volkskammer; 1950 – 58 Vors. des Aussch. für Land- u. Forstw.; 1950 – 63 Vizepräs. bzw. Stellv. des Präs., 1963 – 76 Mitgl. des Präs.; ab 1950 Mitgl. des Präs. des NR der NF; ab 1952 Mitgl. des Präs. des Dt. Friedensrats; 1954 – 84 stellv. Vors. der VdgB/BHG; 1955 – 83 Mitgl. des Präs. des ZV der DSF; ab 1956 Mitgl. des Präs. der ZL des Komitees der Antifa. Widerstandskämpfer; ab 1961 Vizepräs. der Dt.-Nord. Ges.; 1958 VVO; 1969 Großer Stern der Völkerfreundschaft; 1973 KMO; Okt. 1976 – Juli 1982 stellv. Vors. des Staatsrats (Nachf. von  Hans Rietz); ab Mai 1982 Ehrenvors. der DBD; Ehrenbürger der Stadt Parchim.

Publ.
Die dt. Bauern in Vergangenheit u. Gegenwart. Berlin 1950; Treue Kampfgefährten u. Mitgestalter auf den Bahnen des Soz. Aus Reden u. Aufsätzen. Berlin 1978.

Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren als Sohn eines Arbeiters am 15.Dezember 1898 in Parchim/Mecklenburg; landwirtschaftliche Lehre, dann 1917 Soldat. 1919 Mitglied der USPD, kam mit deren linkem Flügel 1920 zur KPD. 1921 in die BL der KPD Mecklenburg gewählt, seit dieser Zeit hauptamtlich tätig. 1924 zog er als KPD-Abgeordneter in den Landtag von Mecklenburg-Schwerin ein, dem er bis 1926 und dann wieder von 1929 bis 1932 angehörte. 1927 UB-Sekretär in Rostock und Redakteur des Mecklenburger KP-Organs »Volkswacht«. Von 1929 bis 1932 Sekretär der KPD, dann verhaftet und 1933 erneut festgenommen. Nach der Freilassung 1934 Landwirt, dazwischen mehrmals in Haft, 1936 und 1944/45 im KZ Neuengamme. Goldenbaum war einer der wenigen, die sich im Mai 1945 von dem mit KZ-Häftlingen überfüllten und bombardierten Schiff »Cap Arcona« retten konnten.
1945 wurde er Bürgermeister in Parchim, 1945/46 Geschäftsführer der Landeskommission für die Bodenreform in Mecklenburg, dann Ministerialdirektor im Landwirtschaftsministerium Mecklenburg. Schließlich wurde er von der KPD/SED für die Arbeit in anderen Organisationen »abgestellt«. Zunächst Abgeordneter der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB) im Mecklenburger Landtag. Im März 1948 wurde er Vorsitzender des Landesgründungsausschusses der Demokratischen Bauernpartei Deutschlands (DBD) und war von 1948 bis 1982 Vorsitzender dieser DDR-»Block«-Partei, ab Mai 1982 Ehrenvorsitzender. Er saß von 1949 bis März 1990 als deren Abgeordneter in der Volkskammer, war 1949/50 Minister für Land- und Forstwirtschaft der DDR. Stellvertretender Ministerpräsident und von Oktober 1976 bis Juli 1982 einer der Stellvertreter des Vorsitzenden des Staatsrates der DDR. Er erhielt 1973 den Karl-Marx-Orden. Ernst Goldenbaum starb am 13. März 1990. Sein Sohn Klaus Goldenbaum (*1928) war von 1980 bis 1984 DDR-Botschafter in der Schweiz.

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Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).

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