Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Löblau (Krs. Danzig Land/Lublewo, Polen); Vater Großbauer u. Gutsverwalter; Grund- u. Oberschule (Horst-Wessel-Gymn. in Danzig), 1941 Abitur; HJ; Ausbildung in der Landw. in der Gutsverw. Schwichow, Landw.-Gehilfe; Apr. 1941 feiwillig zur Waffen-SS, bis Aug. 1941 Ausbildung in Elwangen (III. SS-Panzerdiv. »Totenkopf« u. SS-Div. »Götz von Berlichingen«), Herbst 1942 Einsatz in Frankreich, Juni 1943 in der UdSSR (Schlacht am Kursker Bogen), Aug. 1943 Verwundung, EK II; Okt. 1943 – Jan. 1944 Lazarett in Weiden/Oberpfalz; ab Jan. 1944 Westfront (17. SS-Panzer-Div. »Götz von Berlichingen«, zul. SS-Unterscharführer, EK I; amerik. Kriegsgefangenschaft, Mai/Juni 1945 in Saalfelden (Österreich) interniert.
1945/46 Landw.-Gehilfe bei der Gutsverw. Lutzfeld; 1946 – 49 Studium an der MLU Halle, 1949 Dipl.-Landwirt; Febr. 1949 SED;
1949 – 51 Aspirant am Inst. für Tierzucht bzw. wiss. Assistent an der Forschungsstelle Dummerstorf (b. Rostock); 1951 Prom. zum Dr. agr. mit Vergleichsuntersuchung zu nordwesteurop. Milchviehrassen; 1952 Betriebsltr. des VEG Clausberg; 1954 – 60 Mitgl. der SED-BL Erfurt; 1958 – 60 wiss. Arbeitsltr. an der AdL, Forschungen u. Veröff. zur Umzüchtung u. Leistungsprüfung des bodenständigen thür. Frankenrinds, Vors. des Fak.-Rats; 1959 VVO; 1960 – 62 stellv. Ltr. der Abt. Landw. beim ZK der SED; 1961 Habil. an der Landw. Fak. der Univ. Rostock; 1961 – Anf. 1963 Dir. des Inst. für Tierzüchtung u. Haustiergenetik der Landw.-Gärtner.-Fak. der HU Berlin; 1962 – Anf. 1963 Stellv. des Min. für Landw., Erfassung u. Forstw.; Anf. 1963 Prof.; 21.1.1963 Mitgl. des ZK der SED, als Kand. für das PB des ZK der SED vorgesehen u. Teiln. an geschl. Sitzung am 21.1.1963; 7. – 9.2.1963 Vors. des Landw.-Rats beim Min.-Rat; nach einer westl. Medienmeldung über die verschwiegene Mitgliedschaft in der Waffen-SS am 9.2.1963 aus dem ZK der SED ausgeschl. u. Enthebung der Funktion als Stellv. des Min.; 28.3.1963 auf Beschluß der ZPKK Ausschluß aus der SED wegen »Verschweigen seiner Zugehörigkeit zur Waffen-SS u. falscher Darstellung von Fakten aus seiner Vergangenheit«; 1.4.1963 – 28.2.65 Mitarb. im VEG (Z) Großvielen (Krs. Waren), 1.3.1965 – 81 Dir. des VEG (Z) für Tierzucht in Woldegk (Krs. Strasburg) u. Ltr. des dortigen Stützpunktes des Forschungszentrums für Tierproduktion Dummerstorf (Forschungen zur Selektion u. Leistungsprüfung in der Milchrinderzüchtung, bes. bei Zuchtbullenanwärtern); 1967 – 89 als IM des MfS erf. (»Eckart«), lieferte demnach Material über westeurop. Wissenschaftler; 3.12.1972 erneutes Ersuchen um Aufnahme in die SED, das am 2.3.1973 von der ZPKK abgelehnt wurde; 1981 – 88 LPG-Vors. eines Färsenaufzuchtbetriebs; 1988 Rentner. 1989/90 Lehrtätigkeit an der Agrar-Ingenieurschule Neubrandenb.; gest. in Halle/Saale.

Publ.
Persönl. Erklärung. In: Neues Deutschland, 11.2.1964.
Sek.-Lit.
Sowjetzone. NSDAP. Reue statt Treue. In: Der Spiegel, 20.2.1963; Kappelt, O.: Die Entnazifizierung in der SBZ sowie die Rolle u. der Einfluss ehem. Nationalsozialisten in der DDR als soziolog. Phänomen. Hamburg 1997.