Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Mannheim; Vater Müller, später Holzfabrikarb., Mutter Dienstmädchen; 1912 – 20 Volksschule in Mannheim; 1920 – 23 Ausbildung zur Schneiderin in Mannheim, 1923 – 28 im Beruf bei versch. Schneiderfirmen in Mannheim tätig; 1922 Mitgl. der Gewerkschaft; 1921 – 24 Mitgl. der SAJ, 1924 – 27 des KJV, Teiln. an »antimiltarist. Arbeit« unter den französ. Besatzungstruppen in der Pfalz, »Zersetzungsarbeit« bei der dt. Polizei; 1926 Besuch der Volksheim-HS des ADGB in Tinz; Okt. 1927 Mitgl. der KPD; leitete die Frauenarbeit in der BL Baden; 1928 – 31 Kursantin an der Internat. Lenin-Schule (ILS) in Moskau u. sowj. Staatsbürgerschaft; 1929 – 31 Mitgl. der KPdSU; 1931/32 Mitarb. im ZK der KPD, Instrukteurin in der Abt. Agit. u. Prop.; 1932/33 Sekr. der KPD-BL Hannover; 1933 – 35 illeg. pol. Arbeit in Dtl., 1933 Agit.-Prop.-Sekr. der KPD-BL Halle, 1933/34 Pol.-Ltr. des KPD-Bez. Württemberg (Nachf. von  Max Opitz), 1934/35 Instrukteurin der KPD-BL Saargebiet (»Lotte«); 1935 über Frankreich in die UdSSR emigriert (»Helene Berg«); 1935 – 37 stellv. Ltr. des dt. Sektors der Internat. Lenin-Schule (»Lene Neckar«), zugl. Lehrerin für Geschichte der KPdSU u. für Geschichte der dt. Arbeiterbew.; 1938 Mitarb. des Ino-Radios in Moskau, danach Konsultantin bei Sojus-Djetfilm (Kinderfilmstudio); 1939 – 41 wiss. Mitarb. der KPD-Vertr. bei der KI, (mit  Rudolf Lindau) Sammlung von Materialien zur KPD-Geschichte; 1941 – 43 Lehrerin bzw. Ltr. der dt. Gruppe an der KI-Schule Kuschnarenkowo bei Ufa (»Lene Ring«); Sept. 1943 – Dez. 1945 Lehrerin u. Ltr. des dt. Sektors an der Antifa-Schule für dt. Kriegsgefangene 165 in Taliza, teilw. auch an der PHS der KPdSU in Moskau; Mai 1945 Lehrerin an der KPD-Schule b. Moskau.
April 1946 Rückkehr nach Dtl.; 1946 KPD/ SED; 1946 Lehrerin an der zentr. Parteischule der KPD/SED in Liebenwalde; 1946 – 51 Ltr. des Büros des Landessekr., dann Ltr. der Abt. für Prop. des SED-LV Sachsen-Anh. (enge Mitarb. von  Bernhard Koenen); ab 1949 Mitgl. der SED-LL Sachsen-Anh., Sekr. für Prop., Kultur u. Erziehung; 1951 kommissar. Dir. der PHS; 1951 – 58 Dir. des IfG beim ZK der SED, Prof.; 1954 – 58 Kand., 1958 – 89 Mitgl. des ZK der SED; 1958 – 71 Red. der Ztschr. »Probleme des Friedens u. des Soz.« in Prag; 1965 Banner der Arbeit; 1966 u. 1968 KMO; 1968 VVO; 1972 – 74 stellv. Dir.,
1974 – 79 Dir. des Inst. für Meinungsforschung beim ZK der SED (Nachf. von  Karl Maron); April 1976 Stern der Völkerfreundschaft; 1976 Dr. phil. h. c. der AfG; 1979 – 89 Konsultantin in der Abt. Internat. Verbindungen des ZK; 1981 Großer Stern der Völkerfreundschaft; zeitw. verh. mit  Paul Wandel.
Jan. 1990 Mitgl. des Rats der Alten der SED/ PDS; gest. in Berlin.

Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 10. April 1906 in Mannheim als Tochter eines Müllers. Helene Veser war von Beruf Schneiderin, seit 1921 in der SAJ und ab 1922 im Deutschen Bekleidungsarbeiter-Verband organisiert, trat 1924 zur KJD über und wurde Mitglied der erweiterten BL Baden. Ab 1927 Mitglied der KPD, im selben Jahr Bezirksfrauenleiterin. 1929 bis 1931 Kursantin der Leninschule in Moskau, anschließend Mitarbeiterin in der Agitpropabteilung des ZK in Berlin, Ende 1932 als Bezirksagitpropsekretärin in der BL Hannover. Dann illegale Arbeit u. a. als Nachfolgerin von Max Opitz Polleiter des KPD-Bezirks Württemberg, mit Decknamen Lotte 1934/35 Instrukteurin der KPD-BL Saar. 1935 über Frankreich in die Sowjetunion emigriert, bekam sie den Parteinamen Helene Berg. Von 1935 bis 1937 stellvertretende Leiterin des deutschen Sektors der Internationalen Leninschule (Lene Neckar). Ab 1938 Mitarbeiterin des Info-Radios in Moskau, bis 1941 gemeinsam mit Rudolf Lindau Sammlung von Materialien zur KPD-Geschichte, übernahm bei Kriegsausbruch die Leitung der deutschen Gruppe an der Komintern-Schule. Anschließend Leiterin des deutschen Sektors an der Antifa-Schule in Taliza bzw. an der Parteihochschule der KPdSU in Moskau. Im April 1946 Rückkehr nach Deutschland, war Helene Berg zunächst Lehrerin an der Parteischule in Liebenwalde. Von 1946 bis 1951 Funktionen im SED-LV Sachsen-Anhalt. 1951 kommissarische Direktorin der PHS, übernahm sie bis 1958 die Leitung des Instituts für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED. Dann bis 1972 Vertreterin der SED in der Redaktion der Zeitschrift »Probleme des Friedens und des Sozialismus« in Prag. Anschließend bis 1979 Direktorin des Instituts für Meinungsforschung beim ZK der SED. Sie war von 1954 bis zum Herbst 1989 Kandidatin bzw. Mitglied des ZK der SED, erhielt 1966 den Karl-Marx-Orden. Helene Berg starb fast 100jährig am 21. Februar 2006 in Berlin.

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