Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Strelkowa (Gebiet Kaluga, Mittelrußland); Vater Schuster; Kürschner; ab 1915 Militärdienst; 1917 Fähnrich der Roten Armee; ab 1918 Berufssoldat; 1919 KPdSU; Absolvent der Frunse-Militärakad. u. ab 1928 Teiln. von Ausbildungskursen der dt. Heeresltg. für sowj. Gen.-Stabsoffz.; Kavalleriekdr.; 1939 Armeekdr. bei den sowj. Streitkräften in der Mongolei; 1939, 1944, 1945 u. 1956 Held der Sowjetunion; Jan. – Juli 1941 Chef des Gen.-Stabs u. stellv. Volkskommissar für Verteidigung der UdSSR; ab Juni 1941 im Stab des Oberstkommandierenden Jossif W. Stalin, Armee-Gen.; ab April 1942 1. stellv. Volkskommissar für Verteidigung der UdSSR; zugl. Jossif W. Stalins Stellv. als Oberster Befehlshaber; 1941 – 46 Kand. des ZK der KPdSU; 1942 Marschall der Sowjetunion; Frontoberbefehlshaber, ab 1944 der 1. Weißruss. Front; er nahm an allen militärstrateg. Planungen u. deren Durchführung teil.
Am 8.5.1945 nahm er als Oberbefehlshaber der 1. Weißruss. Front in Berlin-Karlshorst die Kapitulation der Wehrmacht entgegen; 1945 – März 1946 Oberbefehlshaber der sowj. Besatzungstruppen in Dtl. u. Oberster Chef der SMAD; somit Gesamtverantw. für die sowj. Besatzungspol. in der SBZ; Mitgl. des Alliierten Kontrollrats für Dtl.; seine militärisch-pragmatische Amtsführung, Entscheidungsfreude u. Konfliktfähigkeit erzeugten Widerstand innerhalb der SMAD u. bei den Volkskommissaren; Versuche, den populären Marschall durch fingierte Materialien strafrechtl. u. pol. (»Fraktionsverschwörung«) zu kompromittieren, wurden durch Jossif W. Stalin gestoppt; 1946 – 48 Kdr. der Militärbez. Odessa, 1948 – 53 Ural; ab 1950 Mitgl. des Obersten Sowjets der UdSSR; 1952 – 57 Mitgl. des ZK der KPdSU; ab 1953 Erster Stellv. u. 1955 – 57 Min. für Verteidigung der UdSSR (Nachf. von Nikolai A. Bulganin); 1957 des Disziplinverstoßes u. »Bonapartismus« bezichtigt; 1958 Ruhestand; gest. in Moskau.

Publ.
Wospominanija i rasmyschlenija, Moskwa 1970 (10. Aufl. 1990); Erinnerungen u. Gedanken. Berlin 1976.
Sek.-Lit.
Suworow, V.: Marschall Schukow. Lebensweg über Leichen. Selent 2001.
JaF