Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Wilhelmine (Mimi) Pauly ist am 6. April 1901 in Hamburg geboren; Stenotypistin. Seit 1919 Mitglied der Kommunistischen Jugend und der KPD. Sie war Mitglied der BL der KJD Wasserkante. Sie war seit 1925 mit dem führenden KJVD-Funktionär August Laß verheiratet. Nach ihrer Übersiedlung nach Berlin arbeitete sie von 1924 bis 1929 als Stenotypistin im ZK des KJVD, 1930 im UB Zentrum, 1931/32 im Reichssekretariat der Proletarischen Freidenker und 1932/33 erneut als Mitarbeiterin im zentralen Apparat der Kommunistischen Jugend, später der KPD. Herbert Wehner berichtete in seinen Erinnerungen über die Verratsmotive von August Laß: »Laß hatte seiner Frau in einem Brief erklärt, daß er vor der Wahl gestanden habe, zu sterben, oder diese Rolle zu übernehmen. Er habe sich zum zweiten entschlossen, weil das Sterben schwer sei, besonders für eine verlorene Sache. Laß Frau, die ich durch eine Genossin aufsuchen ließ, als mir das erste Anzeichen von Laß Provokateurstätigkeit bekannt geworden war, übergab uns diesen Brief. Sie hat, soweit es sich noch tun ließ, geholfen, gefährdete Stellen in Berlin gegen Laß’ Provokationsversuche abzudichten.« Im Dezember 1933 emigrierte sie mit ihrer Tochter Edith (* 3. 7. 1931) nach Moskau und war dort in der VAA beschäftigt, Parteiname Charlotte Retzlaff. Am 26. November 1937 in Moskau verhaftet, der »Spionage für Deutschland« beschuldigt und am 23. Dezember zum Tode verurteilt. Wilhelmine Laß wurde am 29.Dezember 1937 in Butowo erschossen. Ihre »Rehabilitierung« erfolgte erst im Februar 1964 Das Schicksal der Tochter Edith ist bis heute unbekannt.

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