Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 11. Januar 1892 in Hartenstein/ Sachsen, Sohn einer Arbeiterfamilie; Land- und Bergarbeiter, Weltkriegsteilnehmer. 1917 trat er der SPD bei, 1920 der KPD. Er war Mitglied des Bergarbeiterverbandes und später der RGO. Ab 1923 Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Grube »Deutschland« in Oelsnitz und Abgeordneter der Stadtverordnetenversammlung von Zwickau. 1930 wurde Mehlhorn in den Sächsischen Landtag gewählt, dem er bis 1933 angehörte. 1931 Leiter des UB Zwickau, vom Januar bis Juni 1932 Orgleiter der KPD in Dresden. Im September 1932 wurde er Leiter des Kampfbundes gegen den Faschismus in Sachsen. Ab Februar 1933 arbeitete er illegal als Polleiter des KPD-Bezirks Westsachsen u. a. zusammen mit Karl Ferlemann. Anfang November 1933 verhaftet, kam Mehlhorn ins KZ und wurde am 17.November 1934 vom VGH zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Im Dezember 1936 zwar aus dem Zuchthaus Waldheim entlassen, aber sofort in »Schutzhaft« im KZ Sachsenburg und später im KZ Buchenwald. Nach seiner Freilassung im April 1939 Bergarbeiter, dann am 22.August 1944 in der Gestapo-Verhaftungsaktion »Gewitter« erneut festgenommen und drei Monate in »Schutzhaft«. Mehlhorn, der danach bis zum Einmarsch amerikanischer Truppen illegal lebte, wurde nach der Befreiung Sekretär des KPD-UB Zwickau. 1946/47 zunächst Vorsitzender der SED Zwickau, dann Kommunalsekretär, ab Mai 1948 Werkleiter des Steinkohlewerks »Karl Liebknecht« in Oelsnitz. Seit 1951 Invalidenrentner, er bekam 1958 die Medaille »Kämpfer gegen den Faschismus«. Willi Mehlhorn starb am 5. September 1963 in Hartenstein.

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