Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Dresden; Vater Theaterintendant, Mutter Architektin, später Regisseurin im Trickfilmstudio Dresden; wuchs in Kinderheimen
u. bei Adoptiveltern auf; Ausbildung zum Schriftsetzer; 1970 sechs Mon. u. 1972 zwölf Mon. Haft jeweils wegen Flugblattakt. u. illeg. Verbreit. von  Biermann-Gedichten; 1974/75 DEFA-Volontariat; 1975 – 82 als IMB »David Menzer«, 1982 – 86 als IMB »Fritz Müller« u. 1986 – 90 als IMB »Peters« vom MfS erf.; 1975 – 77 Studium an der HFF Potsdam; dann Hausmstr. der Versöhnungskirche Dresden; erste Texte in der Ztschr. »Neue Dt. Lit.« (1978) 6, durch  Paul Wiens vermittelt; lebte seit 1981 in Berlin (Ost), wurde mit zahlr. Editionen, Herausgaben u. mit der Org. von Ausstellungen u. Veranstaltungen zur zentr. Figur der liter. Szene in Berlin-Prenzlauer Berg u. zu einem wichtigen Ansprechpartner des westdt. Lit.- u. Kunstbetriebs; spielte in versch. Rockgr. u. a. in »Zwitschermaschine« u. »Fabrik«; 1978 – 84 Hrsg. der Reihe »Poe-Sie-All-Bum« u. zahlr. Grafikbücher mit Ralf Kerbach,  Helge Leiberg,  A. R. Penck u. a.; 1981 Zusammenstellung der von  Franz Fühmann angeregten u. später verbotenen Akad.-Anthologie der ungedruckten jungen Lit.-Generation (zus. mit  Uwe Kolbe); Hrsg. der wichtigsten Anthologie nichtoffiz. Lit.: »Berührung ist nur eine Randerscheinung. Neue Lit. aus der DDR« (zus. mit  Elke Erb), Köln 1985; Mitarb. an den nichtoffiz. Ztschr. »Anschlag«, »Ariadnefabrik«, »Mikado«, »Schaden«, »Und«, »Usw«, »Verwendung«; Aug. 1986 Übersiedl. nach Berlin (West); Thomas-Dehler-Preis (mit  Jürgen Fuchs, 1987).
1990 Mitbegr. des Verlags Druckhaus Galrev (ausgeschieden 1997); seine Enttarnung als IM des MfS (durch Jürgen Fuchs u. Wolf Biermann) im Nov. 1991 bildete den Auftakt zur MfS-Lit.-Debatte 1991/92; als IM v. a. in der unabh. Lit.- u. Opp.-Szene aktiv; Villa-Massimo-Stipendium, das 1991 wegen der IM-Vorwürfe ausgesetzt wurde; 1996 Gründung der Edition Poetische Boegen (zus. mit  Bert Papenfuß-Gorek) u. 2006 Mithrsg. der Reihe »Black Paperhouse« im gutleut verlag Frankfurt (Main).

Publ.
Jeder Satellit hat einen Killersatelliten. Gedichte. Berlin 1982; totenreklame. eine reise. Berlin 1983; brunnen randvoll. Berlin 1988; Jewish Jetset. Berlin 1991; Rosa Indica Vulgaris. Gedichte. Berlin 1994; Herbstzerreißen. Gedichte. Berlin 1997; Sascha Anderson. Frankfurt (Main) 2002; Totenhaus. Novelle. Frankfurt (Main), Weimar 2006; zahlr. Essays zur bildenden Kunst.
Sek.-Lit.
Cosentino, C. u. a. (Hrsg.): DDR-Lyrik im Kontext. Amsterdam 1988; Hesse, E. (Hrsg.): Sprache u. Antwort. Frankfurt (Main) 1988; Böthig, P., Michael, K. (Hrsg.): MachtSpiele. Leipzig 1993; Cosentino, C., Müller, W. (Hrsg.): »im widerstand/in mißverstand«? Zur Lit. u. Kunst des Prenzlauer Bergs. New York u. a. 1995; Cederberg, B.: Verrat. Schwedischer Dokumentarfilm. 1996; Böthig, P.: Grammatik einer Landschaft. Lit. aus der DDR in den 80er Jahren. Berlin 1997; Szabo, S.: »Sascha Arschloch«. Verrat der Ästhetik – Ästhetik des Verrats. Werk u. Leben des Lyrikers S. A. im Spannungsfeld von Poesie u. Politik. Marburg 2002.
AnK