Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":
Geb. in Cammin (Hinterpommern / Camień Pomorski, Polen); Vater Landwirt u. Ministerialbeamter; aufgew. in Anklam; 1944/45 Schüler einer nationalsoz. »Dt. Heimschule« in Köslin.
1946 Tod des Vaters in einem sowj. Internierungslager in Kowel (Ukraine); 1946 – 51 OS in Güstrow; ab 1952 Studium der Germanistik zunächst in Rostock, 1953 exmatrikuliert wegen Kritik an der Diffamierung der Jungen Gemeinde, Austritt aus der FDJ; Wiederzulassung zum Studium im Zuge der Schadensbegrenzung nach dem 17.6.1953; 1953 – 56 Studium in Leipzig, u. a. bei Hans Mayer; der 1956 vollendete erste Roman »Ingrid Babendererde« bleibt in beiden dt. Staaten lange ungedruckt (posthum 1985 veröff.); 1956 – 59 schriftsteller. Gelegenheitsarbeiten (u. a. Übersetzung des Nibelungenlieds ins Hochdt.) u. Arbeit an »Mutmaßungen über Jakob«; 10.7.1959 während der Drucklegung dieses Romans in der Bundesrep. Dtl. Übersiedl. nach Berlin (West); 1960 Theodor-Fontane-Preis (Berlin (West)); 1961 pol. Angriffe wegen angebl. Rechtfertigung des Mauerbaus in Berlin, die U. J. später widerlegen kann; 1962 Stipendiat der Villa Massimo in Rom (gegen Proteste des bundesdt. Außenmin.); Prix International de la Littérature; 1964 Rezensionen zu Sendungen des DFF im Berliner »Tagesspiegel« (Buchveröff.: »Der fünfte Kanal« 1987); 1966 – 68 in den USA (New York); Schulbuchlektor; 1967 Ernennung zum »Knight of Mark Twain« u. Stipendiat der »Rockefeller-Foundation«; 1969 Mitgl. des PEN-Zentrums Bundesrep. Dtl. u. der AdK Berlin (West); 1971 Georg-Büchner-Preis; 1972 Vizepräs. der AdK Berlin (West); 1973 Vortragsreisen durch Italien, England u. Frankreich; 1974 Umzug nach Sheerness on Sea (England); hier mutmaßl.
am 23. oder 24.2.1984 gest.; 1975 Wilhelm-Raabe-Preis (Braunschweig); 1977 Mitgl. der Darmstädter Akad. für Sprache u. Dichtung (Austritt 1979); 1979 Poetikdoz. an der Univ. Frankfurt (Main) (Veröff. 1980 »Begleitumstände. Frankfurter Vorlesungen«); Thomas-Mann-Preis (Lübeck); 1983 Austritt aus dem Verb. dt. Schriftst. wegen der Auseinandersetzungen um den Schriftst. Franz Xaver Kroetz; Kölner Lit.-Preis; bis zu seinem Tod vom MfS operativ bearbeitet.
U. J. gilt als »Dichter der beiden Dtl.«; der vierbändige Roman »Jahrestage« (entstanden 1968 – 83, veröff. ab 1970) erörtert am Schicksal u. an den Erinnerungen seiner Heldin Gesine die Problematik dt. Geschichte von den frühen 30er Jahren in Mecklenb. bis zum Vietnamkrieg u. dem Prager Frühling.
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