Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 20. Juli 1881 als Sohn einer jüdischen Fabrikantenfamilie in Berlin; Baron studierte von 1901 bis 1904 Jura, aber auch Philosophie und Architektur. Er trat der SPD bei und arbeitete als Journalist. 1907 übersiedelte er nach Brandenburg/Havel, wurde Redakteur der sozialdemokratischen »Brandenburger Zeitung« und von 1910 bis 1918 SPD-Stadtverordneter in Brandenburg, er war besonders in Jugendfragen aktiv. Baron, der sich während des Ersten Weltkrieges der USPD anschloß, gehörte zu den Anhängern Karl Liebknechts. Seit August 1916 Soldat, kehrte im Sommer 1918 verwundet nach Brandenburg zurück, wurde hier im November 1918 einer der drei Vorsitzenden des Arbeiter- und Soldatenrates. Anfang 1919 übersiedelte er nach Berlin und wurde Redakteur der USPD-Zeitung »Freiheit«. Auf dem USPD-Parteitag 1920 trat Baron für die Vereinigung mit der KPD ein, als Mitglied der VKPD arbeitete er bis Februar 1924 als Inlandsredakteur im Pressebüro der KPD-Zentrale. Ab Februar 1924 war er Generalsekretär der Gesellschaft der Freunde des neuen Rußlands und redigierte deren Zeitschrift »Das neue Rußland«. Als seine Freunde Eduard Fuchs und Heinrich Vogeler 1929 mit den rechten Kommunisten aus der KPD verdrängt wurden und zur KPO gingen, blieb Baron in der Partei. Obwohl von Moskau bis 1932 immer wieder heftig kritisiert (und dort mehrfach seine Absetzung erwogen wurde), vertrat er die stalinistische Politik in der Gesellschaft der Freunde, deretwegen z. B. Heinrich Mann 1931 austrat. Mitte 1932 mußte auch die von ihm geleitete Zeitschrift »Das neue Rußland« ihr Erscheinen einstellen. In der Nacht zum 28. Februar 1933, der Nacht des Reichstagsbrandes, wurde er von SA-Leuten aus seiner Wohnung abgeführt und in das Polizeipräsidium gebracht. Wenige Wochen später verübte Erich Baron nach fürchterlichen Folterungen durch die Nazis am 26. April 1933 Selbstmord.

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