Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren als Sohn eines Mechanikers am 15. Oktober 1904 in Botnang (Stuttgart); lernte von 1918
bis 1921 Bandagist und war von 1923 bis 1925 Metallarbeiter. 1920 Mitglied des KJD, 1921 Vorsitzender einer Ortsgruppe, seit 1922 von Groß-Stuttgart. Häbich schloß sich 1923 auch der KPD an. Er kam im Herbst 1923 in »Schutzhaft« und wurde 1924 wegen seiner Tätigkeit bei den Aufstandsvorbereitungen zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Von Januar bis August 1925 verbüßte er einen Teil der Strafe, der Rest wurde ihm erlassen. 1925 Leiter des KJVD Württemberg und hauptamtlicher Funktionär. Im Dezember 1925 unternahm Häbich eine Reise durch die Sowjetunion. Danach 1926 Leiter des KJVD Bezirks Wasserkante, außerdem von 1926 bis 1928 Mitglied der KPD-BL Wasserkante. 1928 Kursant an einer Parteischule in Moskau. Häbich arbeitete im KJVD als Leo, war eng mit Ernst Thälmann verbunden und wurde von diesem nach der Wittorf-Affäre nach Berlin geholt. Hier wurde Häbich Ende 1928 anstelle Konrad Blenkles Vorsitzender des Kommunistischen Jugendverbandes Deutschlands. Als Führer des KJVD auf dem XII. KPD-Parteitag 1929 zum Mitglied des ZK gewählt, aber bereits Mitte 1929 als KJVD-Vorsitzender und ZK-Mitglied von Kurt Müller abgelöst. Im November 1929 kam er als Redakteur zum »Klassenkampf« nach Halle und 1930 zum KPD-Organ »Neue Zeitung« nach München. Dort im Januar 1932 als verantwortlicher Redakteur zu anderthalb Jahren Festung verurteilt, Weihnachten 1932 amnestiert, lebte er wieder in München. Wegen illegaler Arbeit für die KPD im September 1933 verhaftet und ins KZ Dachau gebracht. Dort wurde Walter Häbich am 30.Juni 1934 von der SS ermordet. Die Nachricht vom Tode ihres Sohnes erhielt seine Mutter erst vier Monate später.

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