Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 14. April 1892 in Lägersdorf/ Schleswig-Holstein; lernte Schmied und ging auf Wanderschaft. Über seine Kindheit und Jugend ist nichts bekannt, nach dem Weltkrieg verschlug es ihn nach Sachsen. Als Mitglied der USPD kam er mit deren linkem Flügel 1920 zur KPD. Hoop arbeitete als Elektriker in Bautzen und wurde dort 1923 in die UBL gewählt, auch Mitglied des Stadtrats. Ab 1925 Leiter des UB Bautzen. 1925 gehörte Hoop zu den Ultralinken, doch trennte er sich 1926 von ihnen und ging zur Thälmann-Fraktion über. Anfang 1927 als Orgleiter in die BL Ostsachsen nach Dresden berufen, blieb er bis 1929 in dieser Funktion. Nach der Zusammenlegung der drei sächsischen Bezirke wurde Hoop Redakteur an der »Arbeiterstimme« in Dresden, 1932 Leiter des KPD-UB Zwickau. Am 6. Mai 1933 verhaftet und ins KZ Oberstein verschleppt, dort schwer mißhandelt. Im Prozeß gegen seine Mörder im April 1948 in Zwickau sagte ein Zeuge aus: »Ich lag in der 00 (der berüchtigten Vernehmungszelle), mir gegenüber lag der Unterbezirkssekretär der KPD Martin Hoop. Ich habe des öfteren gehört, daß die Wachmannschaften die Zelle von Hoop betraten und denselben schwer mißhandelten...« Und ein anderer Zeuge: »Ich lag neben der Zelle von Martin Hoop und habe im Unterbewußtsein nachts nebenan Geräusche gehört. Als ich am nächsten Morgen zum Austreten geführt wurde, stand die Zellentür von Martin Hoop offen und auf dem Fußboden sah ich eine Lache Blut, auf der Pritsche und an den Wänden Blutspuren. Martin Hoop war verschwunden.« Martin Hoop wurde in der Nacht zum 11. Mai 1933 in der NS-Haft ermordet.

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