Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 7. November 1900 in Halle/Saale, Sohn eines jüdischen Kleingewerbetreibenden. Seine Mutter kam im KZ Theresienstadt ums Leben. Er lernte Dekorationsmaler, trat 1919 der Gewerkschaft und der USPD, 1920 der KPD bei. Von 1920 bis 1924 studierte er an der städtischen und an der staatlichen Kunstgewerbeschule in Berlin und arbeitete dann als freischaffender Graphiker und Journalist. Im Frühjahr 1926 gehörte Keilson zeitweise zur Gruppe um Karl Korsch. Ab 1928 Graphiker in der Agitpropabteilung des ZK der KPD, verantwortlich für die gesamte Bildpropaganda der Partei, von 1927 bis 1929 Mitglied der BL Berlin-Brandenburg. Ab 1928 war er Vorsitzender der kommunistischen Assoziation revolutionärer bildender Künstler (ABRKD) und lehrte 1931/32 an der MASCH. Im März 1933 wurde Keilson im Zusammenhang mit der Verhaftung Georgi Dimitroffs – seine Frau Margarete war dessen Sekretärin – zeitweise inhaftiert. Ende Juli 1933 emigrierte er nach Frankreich, arbeitete später in Prag, kam Ende März 1939 in die Sowjetunion. Mitarbeiter der Presseabteilung der Komintern, später Redakteur beim Radioabhördienst bzw. Rundfunkredakteur des NKFD in Moskau. Max Keilson kehrte im Juni 1945 nach Deutschland zurück und war bis April 1946 stellvertretender Chefredakteur der »Deutschen Volkszeitung«. Nach Gründung der SED im April 1946 Chefredakteur des »Vorwärts«, der Zeitung der SED Groß-Berlin, im November 1949 wechselte er in das DDR-Außenministerium als Leiter der Presseabteilung. Nach Spaltung des einheitlichen Berliner Landesverbandes der Deutschen Presse im Herbst 1948 wurde Keilson 1. Vorsitzender des Verbandes für Ost-Berlin. Gerüchte, er und seine Frau Margarete seien im Zusammenhang mit der Verhaftung von DDR-Außenminister Georg Dertinger ebenfalls inhaftiert worden, ließen sich nicht verifizieren. Max Keilson starb am 9.November 1953 in Berlin.
Seine Frau Margarete (Grete) Keilson, geborene Schnate, mit der er seit 1927 verheiratet war, wurde am 21. Dezember 1905 in Berlin geboren. Seit 1925 Mitglied der KPD, war sie bis Anfang 1933 Sekretärin von Georgi Dimitroff im WEB (Deckname Marianne) und emigrierte im März nach Frankreich. Zunächst im Weltkomitee gegen Faschismus und Krieg, gehörte sie später in Prag bzw. Paris zu den wichtigsten Mitarbeiterinnen des Auslandssekretariats des ZK der KPD. Sie kam 1939 in die Sowjetunion und war wie ihr Mann Max bei der Komintern. Im Juli 1945 kehrte Grete Keilson nach Deutschland zurück und wurde Sachbearbeiterin im ZK der KPD. Nach SED-Gründung leitete sie (offiziell paritätisch mit dem aus der SPD kommenden Alexander Lösche) die Personalpolitische Abteilung des ZS der SED. Ab 1948 zunächst Leiterin des Büros für Internationale Verbindungen im ZK, wurde sie 1953 Stellvertreterin von Peter Florin, dem Chef der Abteilung. Nach ihrer Heirat 1959 mit dem aus britischer Haft zurückgekehrten »Atomspion« Klaus Fuchs wechselte sie in die Presseabteilung des Außenministeriums. Sie erhielt 1985 den Stern der Völkerfreundschaft. Margarete Fuchs/Keilson starb am 4.Januar 1999 in Dresden.

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