Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 28. Oktober 1905 in Hagen/Westfalen, Sohn einer Arbeiterfamilie; lernte Autoschlosser. Mitglied des KJVD, 1923 trat er der KPD bei und gehörte ab 1928 der KPD-BL Niederrhein an. 1929 Volontär in der Redaktion der »Freiheit« in Düsseldorf. Im Juli 1932 wurde Paul im Wahlkreis Düsseldorf-Ost in den Reichstag gewählt, dem er jedoch nur bis November angehörte. Ab Februar 1933 Instrukteur für die illegalen UB Düsseldorf und München-Gladbach, bereits am 22. Juni wurde er in Düsseldorf verhaftet, im November 1934 vom VGH zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, kam anschließend 1936 in »Schutzhaft«, dann in das KZ Sachsenhausen. Im April 1939 entlassen, arbeitete Paul als Schlosser. Im Januar 1943 erneut festgenommen und im August 1944 durch den 2. Senat des VGH zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt, bis zur Befreiung 1945 im Zuchthaus Butzbach. Paul wurde 1949 1. Sekretär der KPD-BL Niederrhein, war 1946/47 als KPD-Vertreter auch im SED-PV, 1948/49 Vorsitzender der KPD Nordrhein-Westfalen und bis zum Parteiverbot 1956 Mitglied des KPD-PV. Im Dezember 1949 wurde Paul wegen »titoistischer Abweichungen« seiner Funktion als Landesvorsitzender der KPD enthoben. Er war von 1946 bis 1950 Abgeordneter des Nordrhein-Westfälischen Landtags, von 1946 bis 1948 Minister für Wiederaufbau in der Landesregierung Nordrhein-Westfalen und gehörte von September 1949 bis Juli 1953 als Abgeordneter der KPD dem Deutschen Bundestag an. 1953 wurde er kurzzeitig inhaftiert, lebte später in der DDR. Hugo Paul starb am 12. Oktober 1962 in Ost-Berlin.
Seine Frau Luise Paul, geborene Klesper (* 3. 4. 1912 – † 3. 11. 1998), war Stenotypistin bei der KPD-Leitung in Remscheid, Solingen und im Einheitsverband der Metallarbeiter (RGO). 1926 KJVD. Am 13. Oktober 1933 festgenommen und im November 1934 zu 17 Monaten Gefängnis verurteilt. Anschließend Stenotypistin und Kontoristin in verschiedenen Betrieben. Nach 1945 Mitglied der KPD, Kontoristin, u. a. im Garten- und Friedhofsamt in Remscheid. Ilse Faesekorn veröffentlichte 1998 eine biographische Skizze über Hugo und Luise Paul.

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