Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 18. Januar 1887 in Neumünster/ Holstein; lernte Holzbildhauer. Nach dem Weltkrieg trat er in die KPD ein, wurde Bauhilfsarbeiter in Berlin-Weißensee. Prilipp war Leiter des RFB in Berlin-Weißensee, zeitweilig auch Polleiter des KPD-UB und Anhänger der Linken Opposition. Im November 1932 wurde er im Wahlkreis Potsdam II als Abgeordneter in den Reichstag gewählt, im Februar 1933 ging er in die Illegalität, emigrierte 1934 nach Dänemark und war dort zeitweise Leiter der kommunistischen Emigranten. Im Dezember reiste Prilipp wegen einer schweren Erkrankung in die Sowjetunion, wurde dort im Januar 1936 als Politemigrant anerkannt. Er lebte unter dem Parteinamen Friedrich Kercher in Moskau und geriet 1938 in die stalinistischen Säuberungen. Willi Prilipp wurde vom NKWD verhaftet und am 16. August 1938 erschossen. Seine Frau Frida Prilipp (*31.12. 1898 – † 8. 1. 1979) erhielt später die falsche Auskunft, daß ihr Mann als Interbrigadist in Spanien gefallen sei. Sie galt in der DDR als Hinterbliebene eines »Kämpfers gegen den Faschismus«.

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