Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 6. November 1903 in Altdamm/ Krs. Randow in Pommern, Tochter eines Postbeamten. 1921 Ausbildung am Berliner Pestalozzi-Fröbel-Haus, 1922 staatliche Prüfung zur Hortnerin. 1922 Mitglied der KJD und 1924 der KPD, gemeinsam mit Hedwig Remmele, der Tochter von Hermann Remmele, beim Aufbau der RJ und der Roten Frauenliga aktiv. Bis 1930 arbeitete sie als Telefonistin bei der Reichspost, Reichsagitpropleiterin und »Gegnerobmann« des RFMB, trat später nach internen Auseinandersetzungen aus der RFMB-Reichsleitung aus. Von 1928 bis 1933 Reichs- und Schriftleiterin der zur RGO gehörenden IG Post und Staat, wurde erster »roter Betriebsrat« in einem deutschen Fernsprechamt. Von 1929 bis 1933 Abgeordnete in der Berliner Stadtverordnetenversammlung. Im September 1932 Reise in die Sowjetunion, besuchte dort bis März 1933 sowjetische Postbetriebe. Von April bis September 1933 in Berlin in »Schutzhaft«, danach Telefonistin und Bankangestellte. 1939 lernte sie ihre künftige Lebensgefährtin Else Klopsch kennen, beide kauften 1940 ein Grundstück mit Laube in Prieros, wo sie Ende 1943 Erna Hackbarth, die Lebensgefährtin von Richard Stahlmann versteckten, die aus einem Lager geflohen war. Seit dem Sommer 1945 wieder KPD-Mitglied, trat sie im Januar 1946 aus politischer »Enttäuschung« aus der Partei aus. Seit 1948 Mitglied der SPD, engagierte sich Hilde Radusch in den siebziger Jahren in der Neuen Frauenbewegung in West-Berlin. Sie war Mitbegründerin einer Berliner Gruppe älterer Lesben und des Frauenforschungs-, Bildungs- und Informationszentrums (FFBIZ). Hilde Radusch starb am 2. August 1994 in Berlin. 1985 porträtierten Pieke Biermann und Petra Hafner sie in dem NDR-Dokumentarfilm »Muß es denn gleich beides sein?« Reingart Jäkl veröffentlichte 1993 eine biographische Skizze über Hilde Radusch.

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