Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 11. Juni 1899 in Leumnitz bei Gera als Helene Lätzsch, Tochter eines Arbeiters und langjährigen Sozialisten. 1914 aus der Schule entlassen, arbeitete sie als Stubenmädchen bei dem Rittergutspächter Wauer in Oberpöllnitz bzw. bei der AOK in Niederndorf bei Gera. Als junge Textilarbeiterin schloss sich Helene Lätzsch, später verh. Fleischer der sozialistischen Jugend an, wurde 1921 Mitglied der SPD und trat 1924 zur KPD über. Seit 1926 Betriebsratsvorsitzende der Textilfabrik "Louis Hirsch" Gera, zog sie im Juli 1932 im Wahlkreis Thüringen als Abgeordnete in den Reichstag ein, dem sie bis März 1933 angehörte. Helene Fleischer wurde am 13. Januar 1934 wegen illegaler Arbeit für die KPD in Apolda verhaftet und am 30. Mai d. J. vom OLG Jena zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, die sie in Gräfentonna und anschließend in den KZs Lichtenburg und Moringen verbüßte. 1938 schwerkrank aus der Haft entlassen, anschließend in der Geraer-Greizer Kammgarnspinnerei beschäftigt. Im Februar 1941 erneut festgenommen und im Mai 1941 nach schweren Misshandlungen aus dem Gefängnis Gera in die Heilanstalt Stadtroda überführt. Dort wurde Helene Fleischer am 26. Juni 1941 ermordet.

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