Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 29. April 1891 in Ehrang bei Trier, Sohn einer katholischen Arbeiterfamilie; lernte Dreher. 1910 wurde er Mitglied der SPD. Während des Krieges Soldat, trat er 1917 zur USPD über. Danach übersiedelte er ins Ruhrgebiet und war in verschiedenen Großbetrieben beschäftigt. Mit dem linken Flügel der USPD kam Thesen 1920 zur KPD. Ab 1924 hauptamtlicher UB-Sekretär in Duisburg-Hamborn, von 1924 bis 1928 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung in Hamborn. Im Mai 1928 zog Thesen im Wahlkreis Düsseldorf-West, im Juli 1932 im Wahlkreis Westfalen-Nord in den Reichstag ein, dessen Abgeordneter er bis 1933 blieb. 1929 übernahm er die Leitung des UB Bochum und später des UB Essen. In der illegalen KPD 1933 Oberberater für den Bezirk Wasserkante. Am 14.September 1933 in Hamburg festgenommen, gefoltert, und am 26. Februar 1935 zu dreieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Als er nach der Haftzeit in Oslebshausen/Bremen und Brandenburg erklärte, daß er seine Weltanschauung nicht geändert habe, wurde er im April 1937 ins KZ gebracht, zuerst nach Papenburg, dann nach Sachsenhausen. Im Mai 1939 verurteilte ihn das Hanseatische OLG nochmals zu vier Jahren Zuchthaus, nach deren Verbüßung in Vechta und Hamburg-Fuhlsbüttel kam er wieder ins KZ Sachsenhausen. Zusammen mit 26 anderen Häftlingen, darunter Ernst Schneller und Augustin Sandtner, wurde Matthias Thesen am 11. Oktober 1944 von der SS erschossen.

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