Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

(* 1855 – † 1941)
Geboren am 26. Oktober 1855 in Habe/Schweden, wuchs in großer Armut mit zehn Geschwistern auf. Seine Lehre in einer Schiffstisch-
lerei in Göteborg führte er nicht zu Ende, sondern arbeitete in einer Zuckerfabrik. Mit 18 Jahren kam Wahlgreen 1873 nach Deutschland, zog mit mehreren Landsleuten nach Geesthacht und war in einer Pulverfabrik beschäftigt. Später gemaßregelt, verdiente er sich als Gelegenheitsarbeiter, Landarbeiter und Kohlenträger seinen Lebensunterhalt. Noch unter dem Sozialistengesetz bildete er 1886 in Geesthacht die erste illegale Organisation der SPD. Er war jahrelang Vorsitzender der örtlichen Partei und zu Beginn des Jahrhunderts auch der Gewerkschaft. 1908 nahm er als Delegierter am Kongreß des Fabrikarbeiterverbandes in München teil. Wahlgreen verlor die schwedische Staatsangehörigkeit, erst nach langem Ringen erhielt er die deutsche. Von seinen sieben Kindern fielen im Weltkrieg zwei Söhne. Nach dem Krieg war er Vorsitzender des ADGB Geesthacht. Er blieb bis 1920 in der SPD, trat nach dem Kapp-Putsch zur USPD über, ging 1921 zur KPD. Von 1924 bis 1933 gehörte er der Stadtvertretung und dem Rat in Geesthacht an und von 1927 bis 1933 saß Wahlgreen für die
KPD in der Hamburger Bürgerschaft, 1931 und 1932 deren Alterspräsident. Der fast Achtzigjährige wurde 1933 nicht verhaftet, wohnte
als Hitler-Gegner weiter in Geesthacht. Dort starb Johann Wahlgreen am 15.November 1941.

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