Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 28. Mai 1897 in Honnef/Rheinland, Sohn eines Schneiders; wurde Ankerwickler. Anfang der zwanziger Jahre Mitglied der KPD, Vorsitzender der Ortsgruppe Honnef. Als Anführer einer Proletarischen Hundertschaft beteiligte er sich mit gehorteten Waffenbeständen im September 1923 am Kampf gegen die rheinländischen Separatisten (»Schlacht am Ägidienberg«). Aufgrund des Waffenbesitzes wurde Pinnecke am 13. Dezember 1926 vom Reichsgericht in Leipzig wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Nach seiner Entlassung Redakteur der Kölner KPD-Zeitung »Sozialistische Republik« und später Orgleiter des KPD-Bezirks Mittelrhein. Im Mai 1928 hatte er vergebens für den Preußischen Landtag kandidiert, im Juli 1932 wurde er im Wahlkreis Köln-Aachen in den Reichstag gewählt. Noch am 5. März 1933 kam er als Abgeordneter in den Preußischen Landtag, dann ging Pinnecke in die Illegalität und lebte zeitweilig unter dem Decknamen Leo in Köln, wo er als Polleiter bzw. Oberberater des ZK wirkte. Entgegen der Weisungen des ZK emigrierte Pinnecke im Sommer 1933 in die Niederlande, später über die Tschechoslowakei in die Sowjetunion. 1937 ging er nach Spanien und kämpfte in den Internationalen Brigaden, zuletzt Kommissar im »Edgar-André-Bataillon«. Wilhelm Pinnecke fiel am 12. März 1938 in Alcaila. Sein Tod blieb den deutschen Behörden unbekannt, die ihm noch am 26. November 1938 die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen.

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