Projekt Jugend Erinnert: Das sowjetische Netz der Repression in Brandenbug
© Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten

Das Projekt beschäftigt sich mit der Geschichte von politischer Verfolgung in der sowjetischen Besatzungszone und der frühen DDR. Studierende der Humboldt Universität entwickeln in Zusammenarbeit mit den drei Gedenkstätten in der Potsdamer Leistikowstraße, in Sachsenhausen und im Zuchthaus Brandenburg-Görden digitale Lernformate, die anhand von Biografien die Vernetzung der drei Haftorte in Brandenburg veranschaulichen.

Eine dieser Biografien stellt das Schicksal des ehemaligen Häftlings Leonhard Veveris vor, geboren am 21. April 1918 in Riga, der als Zwangsarbeiter bei deutschen Firmen tätig war und nach dem Kriegsende für die britische Besatzungsbehörden arbeitete. Im Jahr 1948 wurde Veveris bei seiner Repatriierung im Lager 226 in Brandenburg verhaftet, in das Untersuchungsgefängnis in der Leistikowstraße überstellt, dort durch ein sowjetisches Militärtribunal wegen Vaterlandsverrat verurteilt und über das Speziallager Sachsenhausen in den sowjetischen Gulag verbracht.

Es ist das Ziel des Projekts, dass Teilnehmer*innen im Rahmen des gedenkstättenpädagogischen Angebots einen der drei Orte des sowjetischen Repressionsapparats besuchen und die beiden anderen Orte digital kennenlernen können. Während der Projektlaufzeit werden die didaktischen Vermittlungsformate erprobt, evaluiert und anschließend dauerhaft in die Bildungsangebote der drei Gedenkstätten aufgenommen.