Jugend erinnert - Projekt Orte der (Un)sichtbarkeit. Alltägliche Orte können mit Erinnerungen an SED-Unrecht und Flucht aus der DDR verknüpft sein. So die MARKO POLO, die im Herbst 1989 als Wohnschiff für DDR-Aussiedler diente, die Gleise am Hauptbahnhof oder das Bieber-Haus, in dem lange Zeit die Ausländerbehörde ihren Sitz hatte.
Alltägliche Orte können mit Erinnerungen an SED-Unrecht und Flucht aus der DDR verknüpft sein. So die MARKO POLO, die im Herbst 1989 als Wohnschiff für DDR-Aussiedler diente, die Gleise am Hauptbahnhof oder das Bieber-Haus, in dem lange Zeit die Ausländerbehörde ihren Sitz hatte. © Fotos: (1) Roberta F., (2) Ajepbah, beide Wiki Commons, CC-SA 3.0, (3) Pixabay.

Die Geschichte der DDR und das SED-Unrecht sind insbesondere in westdeutschen Städten weitgehend unsichtbar – so auch in Hamburg. Das Projekt macht es sich zur Aufgabe, „Orte der (Un-)Sichtbarkeit“ zu identifizieren und mit diesen Orten verbundene Erinnerungen von Zeitzeug:innen zum Sprechen zu bringen. Mit einem multiperspektivischen und diversitätssensiblen Vermittlungsansatz bezieht das Projekt zwei Gruppen junger Menschen ein: Studierende der Public History konzipieren und entwickeln mittels Oral History und Biografiearbeit mit Zeitzeug:innen einen Audiowalk, der sich vor allem an junge Menschen richtet; Jugendlichen wird über Jugendzentren und Stadtteilkulturzentren ein begleitendes Workshopangebot gemacht, in dem sie Orte der (Un-)Sichtbarkeit in ihrer Umgebung mit dem Audiowalk kennenlernen und die Dimensionen von Unrecht, Flucht und Ausgrenzung mit eigenen biografischen Erfahrungen verbinden können. Das Projekt möchte insbesondere junge Menschen mit Migrationsbiografien einbeziehen. Unrechts-, Diktatur- und Fluchterfahrungen sowie ein mögliches (Nicht-)Ankommen in einer neuen Gesellschaft können so für die Geschichte und ihre Gegenwartsbedeutung sensibilisieren.

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