Juliane Schütterle, 1998–2003 Studium der Neueren Geschichte, Englischen Literatur und Volkskunde/Kulturgeschichte in Jena und Berlin (FU). 2004-2007 Dissertation über die Wismut AG. Tätigkeiten als wiss. Hilfskraft Uni Jena, Ausstellungsarbeit Erfurt („Arme Leute in Thüringen“); BStU-Praktikum Öffentlichkeitsarbeit Leipzig; Pressearbeit für Filmfestival „backup“ in Weimar; freie journalistische Arbeit u.a. für NZZ und OTZ.

Kumpel, Kader und Genossen: Arbeiten und Leben im Uranbergbau der DDR

Die Arbeit entwirft die Sozialgeschichte eines außergewöhnlichen Bergbaubetriebs: mehr als 40 Jahre lang förderte die Wismut AG Uranerz für sowjetische Atomwaffen. So beschäftigt sich die Studie mit der Steuerung der Arbeiterschaft durch Betriebsleitung und SED mit Hilfe einer großzügigen Sozialpolitik –- die „Wismuter“ lebten in einem Mikrokosmos aus eigenen Wohnsiedlungen, Läden, Gesundheits- und Kultureinrichtungen. Sie fragt zugleich nach der tatsächlichen Wirkung der Privilegienwirtschaft auf die Bergleute. Beförderte sie einen spezifischen Arbeitsethos, Betriebstreue und Loyalität zum „Arbeiter-und-Bauern-Staat“? Oder fühlten sich die zu Arbeitshelden stilisierten Kumpel geradezu aufgefordert, ihren Status zur eigenen Interessendurchsetzung zu nutzen? Dabei wird auch die Funktion der Gewerkschaft als Arbeitervertretung und Weisungsempfängerin der Partei analysiert.

Veröffentlichung

Die Promotion ist 2010 unter dem Titel „Kumpel, Kader und Genossen: Arbeiten und Leben im Uranbergbau der DDR“ im Schoeningh Verlag erschienen.

Cover der Publikation Kumpel, Kader und Genossen
© Schoeningh Verlag

Verlag: Schoeningh

Reihe: Sammlung Schöningh zur Geschichte und Gegenwart

ISBN: 978-3-506-76922-0

297 Seiten

Inhaltsverzeichnis