Lilith Buddensiek, 1987 in Hamburg geboren, studierte Geschichte, Germanistik und Anglistik in Münster und Granada (Spanien). Neben dem Studium arbeitete sie als Studentische Hilfskraft am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster. 2014 legte sie ihr Zweites Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ab. Seit Januar 2015 promoviert sie bei Prof. Dr. Thomas Großbölting zur persönlichen Einsicht in die Stasi-Unterlagen.

„Mord und Totschlag“ oder „wirkliche Erneuerung“? Persönliche Einsicht in die Unterlagen des Ministeriums für Staatssicherheit der ehemaligen DDR als Mittel der Diktaturaufarbeitung

Die im Stasi-Unterlagen-Gesetz vom Dezember 1991 manifestierte Entscheidung, den sog. „Betroffenen“ des DDR-Geheimdienstes Einsicht in die zu ihrer Person geführten Unterlagen zu gewähren, stellte ein bis dato einmaliges gesellschaftspolitisches Experiment mit gänzlich ungewissem Ausgang dar. Das Dissertationsprojekt leistet einen ersten Beitrag zur wissenschaftlichen Analyse der privaten Unterlageneinsicht und der mit ihr einhergehenden Entwicklungen. Es rekonstruiert die der privaten Einsicht vorausgegangenen Diskurse und Entscheidungsprozesse, die Verrechtlichung und praktische Implementierung der Einsicht innerhalb der Stasi-Unterlagen-Behörde sowie ihre Auswirkungen auf individuelle und kollektive Vergangenheitsdeutungen und -bilder.

Beschreibung des Dissertationsthemas von Lilith Buddensiek