Livia Bremmel, geboren 1988 in Leipzig, studierte nach ihrer Berufsausbildung zur Krankenpflegerin ab 2013 Humanmedizin an der Universität Hamburg mit neurowissenschaftlichem Schwerpunkt. Während ihres Studiums war sie Stipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung und in der europapolitischen Bildungsarbeit aktiv. Ihre Dissertation betreut Prof. Dr. med. Philipp Osten am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf.

Psychiatrische Versorgung von Soldaten und Kriegsheimkehrern nach dem Zweiten Weltkrieg in der SBZ und frühen DDR (1945-1963) am Beispiel der Landesheil- und Pflegeanstalt Leipzig-Dösen

Das Dissertationsprojekt untersucht anhand von Krankenakten der Heilanstalt Leipzig-Dösen und anderer Quellen, wie in der SBZ/DDR mit psychisch erkrankten ehemaligen Wehrmachtssoldaten und deren Gewalterfahrungen umgegangen wurde. Die in den Krankenakten dokumentierten Handlungen, Interaktionen und Interpretationen von Angehörigen, Ärzten, und den ehemaligen Soldaten selbst werden mit den Diskussionen und Vorgaben auf höherer Ebene - z.B. in den Medien, den Behörden oder der Anstaltsleitung- verglichen. Dabei wird herausgearbeitet, unter welchen Bedingungen, in welchen Formen und bis zu welchen Grenzen es damals möglich war, von den Gewalterlebnissen der Soldaten zu erzählen und über deren mögliche Folgeerscheinungen zu sprechen.

Beschreibung des Dissertationsthemas von Livia Bremmel