Philipp Schultheiß, geboren 1986, studierte Politikwissenschaften sowie Friedens- und Konfliktforschung in Tübingen, Istanbul und Marburg. Seine 2014 vorgelegte Masterarbeit trug den Titel „Vergangenheit verhandeln - NVA-Traditionsverbände als geschichtspolitische Akteure des DDR-Aufarbeitungsprozesses“. Seit Herbst 2015 lehrt er an der Universität Marburg zum Prozess der DDR-Aufarbeitung und promoviert bei Prof. Dr. Susanne Buckley-Zistel.

Die Dissertation widmet sich der Analyse von Zuschreibungen bestimmter historischer Rollen in Prozessen des Übergangs von Diktaturen zu friedlichen Gesellschaftsordnungen. Als Untersuchungsgegenstand dienen die nach 1990 einsetzenden Diskussionen um die einstigen Offiziere der Nationalen Volksarmee (NVA). Das Promotionsvorhaben fragt, wie die ehemaligen Angehörigen der NVA in der Öffentlichkeit dargestellt wurden und welche Selbstbilder sie in Reaktion auf diese ihnen zugeschriebenen Rollen entwickelten. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Abgrenzung zu den Grenztruppen der DDR. Analysiert werden Zeitungsartikel, politische Grundsatzpapiere, Spielfilme, Schulbücher sowie Interviews mit ehemaligen Offizieren.

Die Arbeit wurde 2020 erfolgreich an der Universität Marburg verteidigt.

Veröffentlichung

Die Promotion ist 2022 unter dem Titel „Ausgeklammert statt anerkannt. Ehemalige NVA-Angehörige und die DDR-Aufarbeitung“ im Ch. Links Verlag erschienen.

Buchcover: Philipp Schultheiß, Ausgeklammert statt anerkannt. Ehemalige NVA-Angehörige und die DDR-Aufarbeitung
© Ch. Links

Verlag: Ch. Links

ISBN: 978-3-96289-166-4

288 Seiten