Sebastian Lindner, 1980 in Altdöbern geboren, studierte Neuere und Neueste Geschichte, Technikgeschichte und Germanistik/Literaturwissenschaft an der TU Dresden. Seine Magisterarbeit thematisierte die „Arisierung in Dresden“ zwischen 1933 und 1938. Nach dem Studium war er u.a. Mitarbeiter im Frauenstadtarchiv/Zeitzeugenarchiv Dresden. Im Austausch mit einem Mitarbeiter der Stiftung Sächsische Gedenkstätten kam er zu seinem Promotionsthema.

Die Strafvollzuganstalt Hoheneck. Das zentrale Frauengefängnis der DDR 1950-1989/1990

Die Dissertation stellt einen konkreten Haftort des umfassenden Repressionsapparates des SED-Regimes ins Zentrum der Betrachtung. Zum einen wird das Innenleben einer Strafanstalt nachgezeichnet, wobei alle handelnden Parteien Beachtung finden – politische Häftlinge, Kriminelle, Strafvollzugspersonal, MfS, medizinisches Personal und Zivilangestellte. Zum anderen wird die Wirkung externer Vorgänge untersucht, die von in der Strafanstalt handelnden Personen nicht beeinflusst werden konnten. Es wird gezeigt, wie sich politische Richtungswechsel, unterschiedliche Gesetze, außenpolitische Entwicklungen bzw. internationale Abkommen auf den Stollberger Gefängnisalltag niederschlugen. Ein letzter Baustein ist die Frage nach der Erinnerung an Hoheneck.