Denkmal Berliner Mauer
© Anna Margvelashvili

Im Rahmen des Stipendiums MemoryWork von Bundestiftung Aufarbeitung, welche ich auf Grund des Antrages von Umweltbibliothek Grosshennerdorf e.V. bekommen habe, hatte ich die Gelegenheit mein Deutschlandsaufenthalt zu teilen und ein Monat in Berlin, bei der Stiftung Berliner Mauer zu hospitieren und ein Monat dann unmittelbar in der Umweltbibliothek Grosshennersdorf. Grund für diese Teilung war, dass ich als Forscherin von SOVLAB und gleichzeitig Dorfentwicklerin (Community Development Centre - CDC) Interesse hatte, die Erfahrungen der Aufarbeitungspraktiken auf Grossstädtische und Kommunale Ebene kennenzulerenen. Außerdem hatte ich Interesse die ländliche Bereiche von Deutschland kennenzulernen, vor allem ehemalige DDR Gebiete.

1. Stiftung Berliner Mauer // August 2019

Meine Hospitation in der Stiftung BM wurde am 02.08. angefangen. Wie mit meiner Betreuerin, Frau Effner besprochen, habe ich versucht während meines Aufenthaltes in Berlin alle vier Institutionen die unter dem Schirm der Stiftung Berliner Mauer stehen (GBM, ENM, GGL, EastSideGallery) kennenzulernen, was ich mit der Hilfe der Führungen geschafft habe. Ich habe an Diensbesprechungen der Stiftung und der Bildungsabteilung teilgenommen, sodass ich ziehmlich reiche Überblick über Stiftungsarbeit bekommen habe. Die Gespräche mit den Mitarbeitern von verschiedenen Arbeitsbereichen, wie z.B. Zeitzeugenarbeit / / Oral History, Planungs- und Baukoordination, Projekt Checkpoint Charlie, Historisch-politische Bildungsarbeit, hat mir geholfen viele interesaante Ansätze der Forschung, oder Quellenbearbeitung, aber auch Planungsmethodologie von verschiedenen Bildungsangeboten zu verstehen. Außerdem habe ich versucht an mölglichst viele Bildungsangebote der Stiftung teilzunehmen: mehrere Zeitzeugengespräche, Planspiel, verschidene Arten von Führungen. Außer der Stiftungsarbeit habe paar andere Gedenkstätten (Sachsenhausen), oder Ausstellungen (Alltag in DDR, Kultrubräuerei, Tränenpalast) besichtigt, aber auch andere Kulturangebote in und um Berlin in Anspruch genommen. Im August habe ich geschafft zwei Blogs über zwei unterschiedeliche Themen und für verschiedene Medienportals in Georgien (auf Georgisch) zu schreiben:

  • 1) Kultur in Regionen. Eindrücke aus Deutschland - Über die kommunale Kulturangebote in Berlin Branderburg was nicht umnittelbar mit meiner jetztigen Aufenthaltsthema (Erinnerungskultur, Aufarbeitung der SED Diktatur, Bildungs und Zeitzeugenarbeit etc.) verbunden, aber ein sehr interessantes und aktuelles Thema für Georgien ist (veröffentlicht auf dem Web-Portal für Kommunalen Selbstverwaltungfragen).
  • 2) „Aufarbeitung als Auftrag“ - Berliner Unterrichte (in georgische Sprache). In der letzter Woche meiner Hospitation in Berlin, hatte ich die Möglichkeit einen Vortrag über SOVLAB und Erinnerungskultur in Georgien zu halten. In Georgien wird die Deutsch-Deutsche Teilung und Berliner Mauer weniger thematisiert und mein Vorschlag an SBM war gemeinsam zu überlegen, wie man in Georgien mehr Information über die Teilung und BM zugänglich gemacht wird (z.B. Hilfsmittel für die GeschichtslehrerInen). Über eventuelle Übersetzungen haben wir mit den Kollegen von BM auch gesprochen.
2. Umweltbibliothek Grosshennersdorf e.V. // September 2019

Weitere vier Wochen habe ich in der Umweltbibliothek Grosshennersdorf e.V. in Herrnhut/Grosshennersdorf hospitiert. Das Arbeitsthema war auch Aufarbeitung, aber auch verschiedene Geschichtliche und politische Hintergründe.

Besonders interessant fand ich die Gespräche mit meinem Betreuer Herrn Anderas Schönfelder und die Literatur über folgende Themen: das sozialistische Dorf, Kollektivierung und Bodenreform während DDR und die Folgen. Einfluss der SED Diktatur auf Gemeinschaftsleben und partizipative Demokratie auf Kommunale Ebene (Eigeninitiativen und Vereinswesen) heutzutage. Ich hatte die Möglichkeit
verschiedene Institutionen und Einrichtungen, die auf der kommunale Ebene tätig sind, zu besichtigen und für mich interessante Fragen zu stellen. Darunter waren z.B. Kulturfabrik Mittelherwigsdorf, Geschichtsverein Grosshennersdorf etc. Diesbezüglich habe ich angefangen über den Blog – Rolle der gemeinschaftlichen Organisationen und Eigeninitiativen für kommunales Leben (Deutsche Erfahrungen) - zu arbeiten. Der Text wird in paar Wochen fertig sein und auf dem Protal für Selbstverwaltungsreform (www.droa.ge) veröffentlicht. Die Kollektivierungsgeschichte, das sozialistische Dorfwesen und deren bis heute wirkende Folgen in Georgien sind noch nicht geforscht. Diese Fragen werden auch weiter besprochen und kann sein, dass künftig ein gemeinsames (Sovlab, CDC, Umweltbibliothek Grosshennersdorf e.V. und andere Patrner) Forschungsprojekt ins Leben gerufen wird.

Nach meinem Rückkehr in Georgien, habe ich mit den Partnerorgaisation „Center for Strategic Research and Development of Georgia“ besprochen, die Grosshennersdorfer Erfahrungen „Rolle der gemeinschaftlichen Organisationen und Eigeninitiativen für kommunales Leben (Deutsche Erfahrungen)“ als Vortrag vorzubereiten und diese Erfahrung im 2020 in Georgischen Regionen der gemeinschaftlichen Organisationenen (Community Organisationen) zu teilen.

Anna Margvelashvili

Dieser Bericht stellt keine Meinungsäußerung der Bundesstiftung Aufarbeitung dar.