Gasmaske
In der Nacht zum 26. April 1986 explodierte der vierte Reaktor des sowjetischen Kernkraftwerks „Tschernobyl Wladimir Iljitsch Lenin“. Die gesundheitlichen, ökonomischen und ökologischen Folgen der Katastrophe waren immens. Große Teile Europas wurden durch den radioaktiven Fallout verseucht. In der DDR und der Bundesrepublik hinterließ die Katastrophe tiefe Verunsicherung in der Bevölkerung. In seinen Memoiren bezeichnete Michail Gorbatschow die Katastrophe als „Sargnagel der Sowjetunion“. Die Auswirkungen des Unglücks sind bis heute wahrnehmbar und werden auch zukünftige Generationen beschäftigen. Sowohl medial als auch politisch ist „Tschernobyl“ nicht zuletzt wegen seiner Symbolträchtigkeit und Einmaligkeit noch immer sehr präsent.
Walter Ulbricht, Otto Grotewohl und Wilhelm Pieck bei ihrem historischen Händedruck.
Berlin, am 21./22. April 1946: Im Admiralspalast am Bahnhof Friedrichstraße beschließen Delegierte der SPD und KPD auf einem Sonderparteitag einstimmig die Gründung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) in der Sowjetischen Besatzungszone. Was vor 75 Jahren als Akt demokratischer Willensbildung inszeniert wurde, war eine wesentliche Etappe auf dem Weg in die kommunistische Diktatur in Ostdeutschland. Das Dossier „75 Jahre Zwangsvereinigung“ präsentiert u.a. Analysen, Leseempfehlungen, Debattenbeiträge und Zeitzeugenberichte zum Thema. Es richtet sich gleichermaßen an historisch interessierte Bürgerinnen und Bürger wie an Multiplikatoren der schulischen und außerschulischen Bildung.
Menschen auf und vor der Berliner Mauer am Brandenburger Tor
Auch 30 Jahre nach der deutschen Einheit kursieren noch immer Mythen über das Leben, die Politik, die Wirtschaft oder die Kultur in der DDR. Angeblich gab es im „ersten sozialistischen Staat auf deutschem Boden“ keinen Antisemitismus, keine Kriminalität, keine Wohnungsnot, die beste Bildung und medizinische Versorgung für alle und überall soziale Gerechtigkeit und Solidarität. Stimmt das? Renommierte Autoren stellen diese und zahlreiche andere Behauptungen im Laufe der nächsten Wochen in kurzen Essays auf den Prüfstand. Fotos, Filme, Dokumente und weitere Materialien ergänzen das neue Online-Angebot, das zur kritischen Auseinandersetzung mit diesen Mythen anregen soll.