Die Planwirtschaft wurde von ihren Protagonisten als Alternative zum westlichen marktwirtschaftlichen System verstanden. Mit ihr wollte man Krisen, Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit verhindern. Mit diesem Anspruch wurde sie auch legitimiert. Dieses Wirtschaftssystem verstand sich als Reaktion auf die historischen Erfahrungen der Weltwirtschaftskrise von Ende der 1920er-, Anfang der 1930er-Jahre, die zeitgenössisch als ein Versagen des Kapitalismus interpretiert wurde. Letztlich blieben aber die mit der Planwirtschaft erzielten ökonomischen Ergebnisse - gemessen an der Wirtschaft der Bundesrepublik, ihrem natürlichen Vergleichsmaßstab - immer zurück. Auch deshalb konnte ihr Alternativanspruch insgesamt nicht überzeugen und die Legitimation des eigenständigen ostdeutschen Staates schwand ebenso wie die Legitimität seines Fortbestehens.