Mit dabei sind fünf Jugendliche, die sich aus Spaß eine Glatze scheren ließen – »westliche Unkultur« und »Dekadenz« urteilt der Wirt des Bierzeltes und alarmiert die Volkspolizei. Als diese die Jugendlichen abführt, umstellen einige hundert Camper die Wachstelle der Volkspolizei und äußern lautstark ihren Unmut über diese Aktion. Die Situation eskaliert, Einsatzkommandos beenden den »Aufruhr« mit brutalen Mitteln. Mehrere junge Männer werden verhaftet. »Landfriedensbruch« und »staatsgefährdende Gewaltakte« lauten die Anklagepunkte. Den Jugendlichen wird vorgeworfen, sie hätten nach dem »Beispiel der faschistischen Provokation vom 17. Juni 1953« einen Putsch anzetteln wollen. Zwei Schauprozesse, die zur propagandistischen Kampagne gegen westliche Jugendkultur und zur Rechtfertigung des Mauerbaus genutzt werden, münden in Urteile über insgesamt 27 Jahre Freiheitsentzug.