Publikation Blende 89
© Edition Büchergilde

»Blende 89« ist ein poetisches und politisches Tagebuch. Es beginnt am 3. Oktober 1989 und endet ein Jahr später. Der junge, hoch begabte, aber ausgegrenzte Autor Christian Heckel wird im Oktober 1989 von der vorrevolutionären Stimmung in Leipzig erfasst. Er fühlt den Puls der Zeit, die nach jahrzehntelang verordnetem Stillstand zu rasen beginnt.

Er findet sich auf der Straße wieder, mitten im Aufziehen des revolutionären Herbststurmes. Die allgemeine Stagnation beginnt langsam aufzubrechen. Das Volk entledigt sich des Maulkorbs. Die letzte Option des sterbenden Staates, die der nackten Gewalt, weicht dem befreienden Glücksgefühl. »Blende 89« ist weit mehr als die Chronik eines Glücksfalls der Geschichte. Es ist das einmalige Notat eines autonomen Geistes in der untergehenden DDR-Diktatur.
 
"Verschwiegene Bibliothek"

Im Rahmen der Reihe "Verschwiegene Bibliothek" versammeln die Herausgeber Ines Geipel und Joachim Walther weitgehend unbekannte, regimekritische Literatur jenseits des offiziell geduldeten DDR-Literaturkanons. "Die Verschwiegene Bibliothek" wurde mit Unterstützung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur realisiert. Die komplette Textsammlung ist bei der Bundesstiftung Aufarbeitung archiviert.

"Die Verschwiegene Bibliothek" in der Büchergilde Gutenberg, hrsg. von Ines Geipel und Joachim Walther, Edition Büchergilde, 2005, ISBN: 3-936428-46-8