Dieser dritte Band der "Verschwiegenen Bibliothek" versammelt Kurzgeschichten, Miniaturen und Gedichte aus den Jahren 1978 bis 1989, die von Frauen in der DDR, von ihrem Lehen in seiner ganzen Spannbreite erzählen. Ob Beziehungen, Freundschaft, Sexualität, Repression durch den Staat - Gabriele Stötzer schreibt darüber in beklemmenden Bildern und atmosphärisch dichter Sprache und benennt gleichzeitig die unzähligen Abhängigkeitsverhältnisse, gegen die Frauen in dieser Diktatur trotz der offiziellen Propaganda immer noch zu kämpfen hatten. So gewährt die Autorin Einblick in das Wesen und die Befindlichkeit von Frauen, mal erschreckend drastisch, mal nur andeutungsweise - und bewahrt sich dabei ihren ganz eigenen, unverstellten Ton, der nahe geht, sich einprägt und den Leser nicht mehr loslässt.
Im Rahmen der Reihe "Verschwiegene Bibliothek" versammeln die Herausgeber Ines Geipel und Joachim Walther weitgehend unbekannte, regimekritische Literatur jenseits des offiziell geduldeten DDR-Literaturkanons. "Die Verschwiegene Bibliothek" wurde mit Unterstützung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur realisiert. Die komplette Textsammlung ist bei der Bundesstiftung Aufarbeitung archiviert.
"Die Verschwiegene Bibliothek" in der Büchergilde Gutenberg, hrsg. von Ines Geipel und Joachim Walther, Edition Büchergilde, 2005, ISBN: 3-936428-47-6