Der Bestand kam 2004 auf Initiative des Vorsitzenden Prof. Dr. Wolfgang Stock in das Archiv der Bundesstiftung Aufarbeitung und ist durch ein Findbuch erschlossen.
Das Brüsewitz-Zentrum sollte die Verletzung der Religionsfreiheit in der DDR in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Am 18. Juni 1977 wurde dafür das "Christlich-Paneuropäische Studienwerk e.V.“ gegründet. Die Gründer Olaf Kappelt, Bernd Posselt und Walburga von Habsburg sowie weitere Mitglieder der Paneuropa-Jugend, errichteten anschließend das Zentrum. Benannt wurde es nach dem Pfarrer Oskar Brüsewitz, der sich im August 1976 aus Protest gegen die kommunistischen Verbrechen öffentlich selbst verbrannt hatte.
Der Verein machte es sich zum Ziel "[..]im christlichen Geiste der Grund- und Menschenrechte zur besseren Verständigung, Zusammenarbeit und Solidarität im ganzen deutschen Volk, in Europa und zwischen den Völkern der Welt beizutragen." Dafür veranstaltete das Brüsewitz-Zentrum in den ersten Jahren zahlreiche Tagungen und Seminare, z.B. die Tage der Menschenrechte. Daneben informierte das Brüsewitz-Zentrum über die Situation von Christen in der DDR und veranstaltete Aktionen für Christen politische Häftlinge in der DDR. Durch die Aktivitäten wurde auch das Ministerium für Staatssicherheit auf das Brüsewitz-Zentrum aufmerksam und überwachte Mitglieder und Förderer des Zentrums.