Gulag-Zeitzeugin

Nora Pfeffer

Nora Pfeffer heiratete einen Georgier und wurde 1940 Mutter eines Sohnes. Ihr Ehemann wurde 1941 zum Militärdienst einberufen und schwer verwundet. Im gleichen Jahre verhafteten sowjetische Sicherheitskräfte Nora Pfeffer, ihr Sohn kam zu Angehörigen ihres Mannes. Nach acht Monaten Einzelhaft und Nachtverhören wurde sie von einem Sondergericht des NKWD wegen angeblicher antisowjetischer Agitation zu zehn Jahren Gulag und fünf Jahren Verbannung verurteilt. Sie durchlebte eine wahre Lagerodyssee von Tiflis über Baku, Dudinka und zuletzt Mariinsk.
Gulag-Zeitzeugin: Nora Pfeffer während eines Interviews, 2002. Foto: Manfred Hahn, Berlin