In der Technischen Universität Budapest versammeln sich mehrere Tausend Studenten und fordern den Abzug der sowjetischen Truppen aus Ungarn sowie eine neue ungarische Regierung unter der Führung von Imre Nagy.
Zehntausende Menschen fordern in Budapest demokratische Freiheiten und die Unabhängigkeit Ungarns. Als die Demonstranten zum Rundfunkhaus ziehen, werden sie von Sicherheitskräften beschossen. Noch in der Nacht weiten sich die Demonstrationen zum bewaffneten Aufstand aus.
In der Nacht zum 24. Oktober berät die Parteiführung in Budapest eine Regierungsumbildung. Imre Nagy kehrt ins Politbüro zurück und wird zum Ministerpräsidenten ernannt.
Der Aufstand in Ungarn greift auf das ganze Land über und die ungarische Armee stellt sich hinter ihn. Der neue Ministerpräsident Imre Nagy sichert den Abzug der sowjetischen Streitkräfte zu.
Imre Nagy versichert in einer Rundfunkansprache, die sowjetische Regierung sei bereit, ihre Truppen aus Ungarn abzuziehen. Die ungarische Sicherheitspolizei wird aufgelöst und das Kossuthwappen wieder zum ungarischen Nationalemblem erklärt.
Der ungarische Ministerpräsident Imre Nagy verkündet die Abschaffung des Einparteiensystems und verspricht den sofortigen Abzug der sowjetischen Truppen aus Budapest sowie aus ganz Ungarn in naher Zukunft.
Der neu ernannte ungarische Verteidigungsminister Pál Maléter verhandelt mit einer sowjetischen Delegation über den Abzug der sowjetischen Streitkräfte aus Ungarn.
Um 4 Uhr am Morgen marschieren sowjetische Truppen wieder in Budapest ein und schlagen den Volksaufstand auch in anderen Teilen des Landes nieder. In der ostungarischen Stadt Szolnok wird mit sowjetischer Unterstützung eine neue ungarische Regierung unter János Kádár gebildet.
Während die Kämpfe in Ungarn abflauen, wird János Kádár unter dem Schutz der sowjetischen Truppen ins Parlament gebracht. Seine neue Regierung legt ihren Eid ab, obwohl das Kabinett von Imre Nagy noch nicht zurückgetreten ist.
Imre Nagy, der in der jugoslawischen Botschaft in Budapest Zuflucht gefunden hat, erklärt, dass er nicht vom Amt des ungarischen Ministerpräsidenten zurücktreten werde.
In ganz Ungarn wird der Ausnahmezustand verhängt. Es beginnt die systematische Verfolgung von Aufständischen und die Bestrafung von Personen, die sich immer noch im Besitz von Waffen befinden.
In der ungarischen staatlichen Presse wird die neue Zusammensetzung der Regierung unter János Kádár bekanntgegeben und Imre Nagy offiziell für abgesetzt erklärt.
In mehreren ungarischen Städten gründen sich Arbeiterräte, die öffentlich ihre Unterstützung für den abgesetzten Ministerpräsidenten Imre Nagy bekunden und den sofortigen Abzug der sowjetischen Truppen fordern.
Der abgesetzte ungarische Ministerpräsident Imre Nagy wird entgegen der Sicherheitsgarantie von János Kádár nach Verlassen der jugoslawischen Botschaft verhaftet und nach Rumänien verschleppt.
In einer Radioansprache erklärt János Kádár die Gründe für die Festnahme von Imre Nagy. Bis zu seiner Hinrichtung am 17. Juni 1958 wird dies die letzte öffentliche Meldung über sein Schicksal bleiben.
Die ungarische Regierung ordnet die Auflösung der während des Volksaufstands gebildeten Revolutionskomitees an. In Budapest werden mehr als 200 Mitglieder der Intelligenz und der Arbeiterräte von Sicherheitskräften verhaftet.
In Ungarn beginnt ein Generalstreik, auf den die Regierung mit der Ausrufung des Ausnahmezustands im ganzen Land reagiert. Ganz Budapest ist ohne Strom.