Am 16. November 1976 wurde der regimekritische Liedermacher Wolf Biermann aus der DDR ausgebürgert. Gegen diese Entscheidung der SED-Herrscher gab es viel Protest in Ost und West, von prominenten Künstlerinnen und Künstlern ebenso wie aus der breiten Bevölkerung. Der „Fall Biermann“ war eine wichtige (kultur)politische Zäsur. In den nächsten Jahren sahen sich etliche Vertreter der künstlerischen DDR-Intelligenz gezwungen, in den Westen zu gehen. In diesem Themendossier finden Sie zahlreiche Informationen über die Hintergründe und den Ablauf der Ausbürgerung, die breiten Protestbewegungen und die Nachwirkungen bis heute.
Wolf Biermann wurde am 15.11.1936 in Hamburg in eine kommunistische Familie geboren. Kurz vor dem Volksaufstand siedelte er 1953 in die DDR über. Er studierte an der Ost-Berliner Humboldt-Universität und wurde Regieassistent am „Berliner Ensemble“. Mit seinen Liedern und Gedichten wurde er bald zu einem scharfen Kritiker des SED-Staates. Ein langjähriges Auftritts- und Publikationsverbot waren die Folge. 1976 bürgerten ihn die Machthaber schließlich aus.
Die Ausbürgerung Wolf Biermanns wurde vielfach diskutiert und aufgearbeitet. Eine Auswahl an wichtigen Publikationen sowie Veranstaltungsmitschnitten haben wir für Sie zusammengestellt.