Die Treuhandanstalt nimmt im Prozess der deutschen Einheit eine Schlüsselposition für die Transformation der sozialistischen DDR-Planwirtschaft zur sozialen Marktwirtschaft ein. In den vier Jahren ihres Bestehens, vom Frühjahr 1990 bis zum Ende des Jahres 1994, privatisierte sie 12.500 Unternehmen. Von Gaststätten über zahlreiche mittelständische Industrie- und Dienstleistungsunternehmen bis hin zu Stahlwerken und Chemiegroßbetrieben waren alle Bereiche der ehemaligen DDR-Wirtschaft von der Privatisierung, Sanierung oder Abwicklung betroffen. Die Größe und Komplexität dieser Aufgabenstellung auf dem Weg von der Plan- zur Marktwirtschaft ist bis heute einmalig und ohne ein historisches Vorbild.
Die Treuhandanstalt nimmt im Prozess der deutschen Einheit eine Schlüsselposition für die Transformation der sozialistischen DDR-Planwirtschaft zur sozialen Marktwirtschaft ein. In den vier Jahren ihres Bestehens, vom Frühjahr 1990 bis zum Ende des Jahres 1994, privatisierte sie 12.500 Unternehmen. Die Größe und Komplexität dieser Aufgabenstellung auf dem Weg von der Plan- zur Marktwirtschaft ist bis heute einmalig und ohne ein historisches Vorbild.
Interviews mit ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Treuhandanstalt
Mit den zahlreichen Treuhandaufgaben waren Menschen aus Ost- und Westdeutschland betraut. Wer diese Menschen waren, welche Motivation sie für die Arbeit bei der Treuhand besaßen, welche Bezüge sie zur ehemaligen DDR mitbrachten und wie sie ihre Tätigkeit rückblickend einschätzen, steht neben der Schilderung des konkreten Arbeitsalltags im Mittelpunkt des Interviewprojekts.
Die Treuhandanstalt privatisiert ab 1990 in nur vier Jahren die sogenannten volkseigenen Betriebe der DDR. Sie muss dabei die Volkswirtschaft eines ganzen Landes umbauen und schnell zahlreiche Investoren finden. Im Ergebnis werden zwar viele Betriebe weitergeführt, gleichzeitig aber auch tausende abgewickelt und Millionen Menschen entlassen. Das Wirken der Treuhand wird deswegen bis heute zwiespältig betrachtet, es prägt den Blick auf die Wiedervereinigung Deutschlands.
„Die Treuhand hat uns plattgemacht!“ – „Im Osten war aber alles Schrott!“
Bis in die Gegenwart hinein tobt der Streit über die Formen und Folgen des abrupten Übergangs von der Plan- zur Marktwirtschaft nach 1990. Die wirtschaftliche Entwicklung des Ostens im vereinten Deutschland wird gemeinhin als „Problemzone“ der Einheit identifiziert: Nach den immensen Hoffnungen und der Euphorie des Herbstes 1989 folgten dann, spätestens ab 1991/92, der jähe Absturz und massive Enttäuschungen.
Auf einer Versammlung im November 1991 bekamen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Treuhand als Geste der Anerkennung eine Glaskugel. Auch ein prominenter Besucher sollte sie als Geschenk erhalten, doch dazu kam es nicht. Was es mit der "Treuhand-Glaskugel" auf sich hat, erzählt diese Geschichte.