Keith R. Allen, Investing Foreigners in Eastern Germany. Transferring State Assets to Private Owners during the 1990s, Berlin 2023.
Barbara Bischoff, Die Stabsstelle. Besondere Aufgaben bei der Treuhandanstalt: ein funktionales Konzept zur Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität?, Münster / New York 2016.
Dierk Hoffmann (Hrsg.), Die umkämpfte Einheit. Die Treuhandanstalt und die deutsche Gesellschaft, Berlin 2022.
Dierk Hoffmann, Mythos Sachsen. Privatisierung, Kommunikation und Staat in den 1990er-Jahren, Berlin 2024.
Rainer Karlsch, Das Chemiedreieck bleibt! Die Privatisierung der ostdeutschen Chemie- und Mineralölindustrie in den 1990er-Jahren, Berlin 2024.
Eva Lütkemeyer, Wendemanöver. Die Transformation der ostdeutschen Werftindustrie 1989/90-1994, Berlin 2023.
Hartmut Maaßen, Transformation der Treuhandanstalt: Pfadabhängigkeiten und Grenzen einer kompetenten Führung, Wiesbaden 2002.
Andreas Malycha, Vom Hoffnungsträger zum Prügelknaben. Die Treuhandanstalt zwischen wirtschaftlichen Erwartungen und politischen Zwängen 1989-1994, Berlin 2022.
Norbert F. Pötzl, Der Treuhand-Komplex: Legenden. Fakten. Emotionen, Hamburg 2019.
Christian Rau, Hungern für Bischofferode. Protest und Politik in der ostdeutschen Transformation, Frankfurt (Main) / New York 2023.
Wolfgang Seibel, Verwaltete Illusionen. Die Privatisierung der DDR-Wirtschaft durch die Treuhandanstalt und ihre Nachfolger 1990 – 2000, Frankfurt (Main) 2005.
Max Trecker, Neue Unternehmer braucht das Land. Die Genese des ostdeutschen Mittelstands nach der Wiedervereinigung, Berlin 2022.
Die Treuhandanstalt nimmt im Prozess der deutschen Einheit eine Schlüsselposition für die Transformation der sozialistischen DDR-Planwirtschaft zur sozialen Marktwirtschaft ein. In den vier Jahren ihres Bestehens, vom Frühjahr 1990 bis zum Ende des Jahres 1994, privatisierte sie 12.500 Unternehmen. Von Gaststätten über zahlreiche mittelständische Industrie- und Dienstleistungsunternehmen bis hin zu Stahlwerken und Chemiegroßbetrieben waren alle Bereiche der ehemaligen DDR-Wirtschaft von der Privatisierung, Sanierung oder Abwicklung betroffen. Die Größe und Komplexität dieser Aufgabenstellung auf dem Weg von der Plan- zur Marktwirtschaft ist bis heute einmalig und ohne ein historisches Vorbild.
Für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren die Jahre bei der Treuhand nur eine kurze Periode in ihrer beruflichen Laufbahn, und doch sind die Spuren bis heute vorhanden. Die Interviews geben ein vielstimmiges Bild, das die Treuhandanstalt von innen zeigt.
Die Treuhandanstalt ist zu einer Chiffre für die wirtschaftspolitischen Verwerfungen in Ostdeutschland geworden. In vielen politischen und gesellschaftlichen Debatten bleibt die Darstellung der Treuhandtätigkeit im Ungefähren. Viele der daraus resultierenden Vorwürfe sind häufig pauschal und damit schwer greifbar. Mit den zahlreichen Treuhandaufgaben waren Menschen aus Ost- und Westdeutschland betraut. Wer diese Menschen waren, welche Motivation sie für die Arbeit bei der Treuhand besaßen, welche Bezüge sie zur ehemaligen DDR mitbrachten und wie sie ihre Tätigkeit rückblickend einschätzen, steht neben der Schilderung des konkreten Arbeitsalltags im Mittelpunkt des Interviewprojekts.