Heimerziehung in der DDR

In der DDR gab es mehr als 70 Spezialkinderheime und Jugendwerkhöfe, in denen die Heranwachsenden zu regimekonformen sog. "sozialistischen Persönlichkeiten" (um)erzogen werden sollten. Für viele Kinder und Jugendliche gehörten Zwang und Gewalt zum Alltag in diesen Einrichtungen. Ihr Leben war geprägt von Fremdbestimmung, Freiheitsbeschränkung, erzwungener Arbeit und entwürdigenden Strafen.
Übersicht

Spezialkinderheime und Jugendwerkhöfe in der DDR

In der DDR gab es mehr als 70 Spezialkinderheime und Jugendwerkhöfe, in denen die Heranwachsenden zu regimekonformen sog. "sozialistischen Persönlichkeiten" (um)erzogen werden sollten. Nicht zuletzt wurden den Heranwachsenenden Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten verweigert, was ihren weiteren Lebensweg nachhaltig beeinflusste. Die damals erlittenen psychischen und physischen Traumata prägen das Leben der Betroffenen vielfach bis heute.
Übersicht aller Spezialkinderheime und Jugendwerkhöfe in der DDR

Zeitzeugen

Über 300.000 Kinder wurden in der DDR in verschiedenen Heimen und Werkhöfen erzogen. Die Erziehung zur „sozialistischen Persönlichkeit“ war geprägt von militärischem Drill, Gewalt und Willkür. Viele der Kinder wurden als politisches Druckmittel aus ihren Familien gerissen. Einige von ihnen können über unser Zeitzeugenbüro für Veranstaltungen kontaktiert werden. Betroffene können sich außerdem bei der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau melden, die derzeit ein Zeitzeugenarchiv ehemaliger Heimkinder der DDR aufbaut.
Ausstellung mit Zeitzeugen in der Gedenkstätte Geschlossener Jgendwerkhof Torgau

Beratungsangebote für Betroffene

Ehemalige Heimkinder, die körperliche und seelische Gewalt erfahren haben, sowie deren Angehörige können unter den angegebenen Adressen Unterstützung und Beratung bekommen bzw. sich über das Beratungsangebot und den Fonds „Heimerziehung in der DDR in den Jahren 1949 bis 1990“ informieren.
Portrait einer Frau hinter Gittern
Bildungsangebote, Multimedia, Literatur

Materialien

Die Aufarbeitung der Heimerziehung in der DDR findet sowohl von Seiten der Länder und des Bundes, der Wissenschaft, der Erinnerungs- und Begegnungsstätte im ehemaligen Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau und der Opferverbänden statt und dient nicht nur dazu den ehemaligen Heimkindern Unterstützungsangebote zur Verfügung zu stellen. Durch Ausstellungen, Publikationen und Filme wird ebenso versucht an das Schicksal der Kinder- und Jugendlichen zu erinnern. Wir haben einige Materialien für Sie zusammengestellt.
Publikationsheft der Bundesstiftung Aufarbeitung