Die Mutter von Karin Karitnig, Eva Maria Koch (geb. Goll) geboren am 4.10.1931, wurde am 6.11.1951 auf dem Nachhauseweg von der Stasi verhaftet und dem Sowjetische Militärtribunal (SMT) übergeben. Bei der Verhaftung war sie bereits im dritte Monat schwanger. Vom SMT wurde sie wegen Spionage zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt. Der Grund für die Verhaftung, so erzählt es Karin Karitnig im Interview, war die Beförderung der Briefe des früheren Chefs, der in den Westen gegangen sei. Eva Maria Koch arbeitete im Sekretariat der Volkspolizei. Die Strafe sollte im Arbeitslager in der Sowjetunion abgebüßt werden. Während des Transports erlitt sie aber einen Zusammenbruch und wurde zurück nach Dresden gebracht, von dort über Bautzen nach Hoheneck verlegt. In Hoheneck brachte sie am 27. Mai 1952 mit zwei Wochen Verzögerung ihre Tochter Karin zur Welt. Karin wurde im September 1952 ans Kinderheim gegen, von wo sie später von ihren Großeltern abgeholt wurde. Bei den Großeltern in Weißig bei Pirna lebte sie bis ihre Mutter am 16. Januar 1954 aus der Haft entlassen wurde.

Interview mit Karin Karitnig

Karin Karitnig wurde am 27. Mai 1952 im Gefängnis Hoheneck (in Stollberg) geboren. Während die Mutter von Karin Karitnig sich nach der Geburt auf der Krankenstation befand, wurde sie im September 1952 an das Kinderheim in Leipzig übergeben, von wo sie von ihren Großeltern abgeholt werden konnte. Bis zur Entlassung ihrer Mutter am 16. Juni 1954 blieb Karin Karitnig in Weißig bei ihren Großeltern.
Karin Karitnig