Die Eltern von Barbara Kirchner haben im Dezember 1945 geheiratet. Der Vater, Horst Kirchner, war Journalist und gebürtiger Berliner, der das Kriegsende als Soldat in Berlin erlebte. Die Mutter, Christa-Maria Kirchner, war zu diesem Zeitpunkt 21 Jahre alt, kam aus Schlesien und war Apothekenassistentin. Im April 1946 sind beide auf der Reise nach Dresden verhaftet und in einem GPU-Keller in Kleinmachnow festgehalten worden. In diesem Keller abgeschottet von der Welt und voller Ungewissheit über die Zukunft hat sie erfahren, dass sie schwanger ist. Horst Kirchner wurde zu 20 Jahren Strafarbeitslager verurteilt und dann ins Lager Torgau und später nach Bautzen verlegt. Die Mutter wurde ohne Urteil ins Lager Sachsenhausen eingeliefert und brachte dort am 19. November 1946 die Tochter Barbara zur Welt. Mutter und Tochter konnten erst 1950 das Lager verlassen, darüber erzählen sie beide in den Interviews ausführlich.

Kind

Interview mit Barbara Kirchner

Barbara Kirchner wurde am 19. November 1946 im Speziallager Sachsenhausen geboren. Die Eltern sind 1946 auf einer Reise nach Dresden verhaftet worden. Ihr Vater wurde wegen Spionage zu 20 Jahren Haft verurteilt und saß bis 1956 in Bautzen. Die Mutter war ohne ein Urteil zunächst in Hohenschönhausen und im Lager Sachsenhausen inhaftiert. Entlassen wurden Mutter und Tochter im Jahre 1950.
Barbara Kirchner als Kind mit einem Löwen auf dem Schoß
Mutter

Interview mit Christa Maria Kirchner

Christa Maria Kirchner und Horst Kirchner werden 1946 unter dem Vorwurf der Spionage und antisowjetischen Propaganda verhaftet. Horst Kirchner wurde zu 20 Jahren Strafarbeitslager verurteilt und nach Bautzen gebracht, seine schwangere Ehefrau ohne ein Urteil in das Lager Sachsenhausen eingeliefert.
Die Eltern von Barbara Kirchner im Dezember 1945