Die Mutter von Birgit Stommel, Gisela Dreher (geb. Kaltenbach), war verheiratet und hatte ein Kind aus dieser Ehe. Der Ehemann von Gisela Dreher galt als an der Front verschollen. Kurz nach dem Ende des Krieges starb ihre Tochter Doris als sie auf eine Miene trat. Gisela Dreher wurde am 06.03.1948 in Weimar verhaftet, dort lernte sie zuvor einen Medizinstudenten kennen, der (so erzählt es Birgit Stommel im Interview) nach Misshandlungen ihren Namen verraten bzw. zu Protokoll gegeben hat. Sie wurde vom Sowjetischen Militärtribunal wegen angeblicher Spionage zu 25 Jahren Haft verurteilt. Zu diesem Zeitpunkt war sie schon schwanger. Zunächst wurde sie in Bautzen inhaftiert, wo ihre Tochter am 13.11.1948 geboren wurde. Mit 15 Monaten am 28.02.1950 wurde Birgit von ihrer Mutter getrennt und kam ins Kinderheim nach Leipzig, Waldstraße. Dort blieb sie bis zum 27.08.1950, wo ihr Großvater sie abgeholt hat. Ihre Mutter wurde erst nach achteinhalb Jahren im August 1956 aus Hoheneck in die Bundesrepublik entlassen. Beide Elternteile haben sich nach ihrer Entlassung, ungefähr zur gleichen Zeit entlassen, nie wiedergesehen. Ihren leiblichen Vater hat Birgit Stommel nie kennengelernt.