Peter Neumann
© privat

Peter Neumann wurde 1955 in Berlin geboren. Nach seiner Verweigerung, sich für eine FDJ-Großveranstaltung kasernieren zu lassen, erfolgte der FDJ-Ausschluss und die sofortige Exmatrikulation mit anschließender „Bewährung in der sozialistischen Produktion“.  Während der „Bewährung“ im sozialistischen Betonwerk gründete er 1988 die Umweltgruppe „Grüner Baum“ und brachte die offensichtlichen Missstände erst an die Wandzeitung und später zur Anzeige. 1988 protestierte er gegen die Verleihung des Karl Marx-Ordens an Nicolae Ceausescu und gegen das „Sputnik“-Verbot. Ab dem 7. Mai 1989 unterstützte er die Gruppe der „unabhängigen Wahlbeobachtern“ beim Nachweis der SED-Wahlfälschung. Im September 1989 trat er dem Neuen Forum bei und forderte in „seinem“ Betonwerk öffentliche Parteiversammlungen mit Teilnahme von Vertretern des Neuen Forums. Nach der Öffnung der Stasi-Zentrale am 15.Januar 1990 arbeitete Neumann erst im Bürgerkomitee und dann bis zur ersten freien Volkskammerwahl als Leiter der Operativen Gruppe der AG Sicherheit des zentralen Runden Tisches. Hier versuchte er mit einem Team junger Menschen während der Wirren der Auflösung Licht in das dunkle Geheimdienstgeschäft zu bringen. 1990 und 1991 arbeitete Neumann innerhalb der Berliner Innenverwaltung in einer Projektgruppe „Auflösung des MfS/AFNS, Erarbeitung einer Sicherheitskonzeption“. Schwerpunkt in dieser Tätigkeit war die Aufarbeitung der Vermögenswerte des MfS sowie die Personalüberprüfungen des öffentlichen Dienstes. Heute arbeitet Neumann als Qualitätsmanagement-Beauftragter in einem freien Träger der Jugendsozialarbeit in Berlin.

Zum Profil von Peter Neumann