Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

(* 1892 – † 1956)
Geboren am 29. Januar 1892 in Moskau, seine Eltern waren Deutsche, daher besaß auch er die deutsche Staatsangehörigkeit. Müller übersiedelte 1912 nach Berlin und studierte bis 1913 an der Technischen Hochschule und 1921/22 Nationalökonomie an der Universität Berlin. 1919 in der USPD, ab 1920 in der KPD aktiv. Zunächst Angestellter im Ernährungsamt, 1922/23 wurde er Übersetzer im Verlag der Jugendinternationale, dann bis 1926 Übersetzer bei der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin. Er gehörte (in Berlin-Wedding wohnend) zu den Führern der Weddinger Opposition, unterschrieb 1926 den »Brief der 700« Oppositionellen und näherte sich den Ideen Trotzkis an. Müller übersetzte 1929 Trotzkis Buch »Die Internationale Revolution und die Kommunistische Internationale« ins Deutsche (von Hans Weber herausgegeben). Mit einigen Anhängern der Weddinger Opposition kam Sascha Müller zur LO der Trotzkisten, wurde auf deren 1. Konferenz im Oktober 1930 in die Reichsleitung gewählt. Er war ein Anhänger des österreichischen Trotzkisten Kurt Landau und verließ nach Landaus Ausschluß aus der Führung der deutschen Trotzkisten die Leitung der LO. Müller stand lange in einem regen Briefwechsel mit Trotzki und gehörte nach 1933, u. a. mit Oskar Hippe, einer Berliner Widerstandsgruppe der Linken Opposition an. Am 27. Januar 1934 in der Wohnung des bereits inhaftierten Hippe festgenommen, kam er in »Schutzhaft«, wurde dort im Januar/Februar schwer gefoltert und war danach Invalide. Im Prozeß im November 1934 wurde er zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt (Hippe zu zwei Jahren Zuchthaus). Nach der Freilassung schwerbehindert und von seiner Frau Frida (1892-1954), mit der er seit 1923 verheiratet war, versorgt. 1945 wohnte er als Schwerbehinderter (seine Frau mußte ihm sogar den Antrag als Opfer des Faschismus ausfüllen) weiter in Wedding. Alexander Müller trat 1945/46 der KPD/SED bei, trennte sich jedoch recht schnell wieder von ihr. Er starb am 5. Mai 1956 in Berlin-Wedding.

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