Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":
Geb. in Berlin-Treptow; Vater Kraftfahrer, Mutter Buchhalterin; 1938 – 42 Grundschule in Berlin-Treptow, 1942 – 47 OS mit Internat in Waldsieversdorf; 1947/48 Volontär in Berlin; April – Aug. 1948 Ausbildung zum Mechaniker, abgebrochen wegen Konkurs der Firma; 1948 – 50 Ausbildung zum Feinmechaniker in den Elektro-Apparatewerken »J. W. Stalin« in Berlin-Treptow, vorfr. beendet; dort bis 1951 Arbeitsvorber.; in jener Zeit aktiver Boxer; 1951 FDJ; 1951/52 Materialplaner im RFT-Anlagenbau; Parteieinsätze in Berlin (West); Mai – Okt. 1952 Sachbearb. der Abt. Werbung im DIA Berlin, dort 1952 – 54 Hauptref. im Hauptref. Feinmechanik, dann im Hauptref. Werkzeugmaschinen u. Metallwaren u. 1956 – 62 Hauptverw.-Ltr. beim Min. für Außenhandel u. Innerdt. Handel; dort 1962 – 66 1. Sekr. der SED-KL; 5.3.1953 (Jossif W. Stalins Tod) Aufnahmeantr. in die SED, seit 1955 deren Mitgl.; Okt. 1954 – Nov. 1957 Internatsstudium an der HS für Außenhandel, Dipl.; Okt. 1955 Sonderlehrgang Kampfsport an der GST-Zentralschule; ab 1958 Vertreter des Außenhandels in der Ständ. Kommission für Bauwesen des RGW; 1958 Mitw. an der »Entlarvung von parteifeindl. Elementen« im Min. für Außenhandel; ab 1966 Ltr. des Bereichs Kommerzielle Koordinierung (Koko); ab 1967 OibE des MfS, später Oberst; 1967 – 75 stellv. Minister für Außenwirtschaft (Nachf. von Dieter Albrecht); 1969 VVO; 1970 a. o. Aspirantur, Prom zum Dr. jur. an der JHS Potsdam-Eiche mit einer Diss. über die »Vermeidung ökon. Verluste u. Erwirtschaftung zusätzl. Devisen«, deren Verteidigung in Anwesenh. von Minister Erich Mielke erfolgte; 1974 u. 1982 KMO; ab 1975 Staatssekr. für Außenhandel; ab 1976 Mitgl. der Wirtschaftskommission beim PB des ZK der SED; 1981 Mitgl. der Kommission zur Koord. der ökon., kulturellen u. wiss.-techn. Beziehungen der DDR zu Ländern Asiens, Afrikas u. des arab. Raums beim PB des ZK der SED; 1983 maßgebl. beteiligt an den Verhandlungen DDR – Bundesrep. Dtl., bereitete Milliardenkreditnahme vor; seit 1986 Mitgl. des ZK der SED; galt im Okt. / Nov. 1989 als Nachf. von Günter Mittag; 4.12. 1989 durch das 12. Plenum des ZK der SED ausgeschl.; stellte sich am 6.12. den Behörden in Berlin (West), U-Haft, 9.1.1990 entlassen; lebte seitdem in Rottach-Egern am Tegernsee in Bayern.
1992/93 Ermittlungen wegen »Verletzung des Betäubungsmittelgesetzes« bzw. wegen »Veruntreuung von Geld« wurden eingestellt; Okt. 1993 Ermittlungen eingeleitet, dann Anklage erhoben wegen »Spionageverdachts, Steuerhinterziehung, Untreue, Verletzungen von Embargobestimmungen u. Verstoß gegen das Alliierten-Militärgesetz«; 1994 Beendigung der Arbeit des Untersuchungsaussch. des Bundestags gegen die Koko; im Jan. 1996 zu einjähriger Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt; gest. in Rottach-Egern.
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