Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 25. Dezember 1893 in Berlin; Metallarbeiter. 1912 zur Marine eingezogen, blieb er auch im Krieg Matrose, Oberheizer auf der »Moltke«, hatte großen Einfluß auf die Matrosen und war einer der Führer der Rebellion von 1917. Rebe erhielt im Dezember 1917 acht Jahre Zuchthaus und kam durch die Novemberrevolution von 1918 frei. Mitglied der USPD, 1919 am Berliner Januaraufstand beteiligt. Mit der linken USPD kam er Ende 1920 zur KPD, wurde 1921 von der Zentrale nach Mecklenburg entsandt, dort Redakteur der KPD-Zeitung und Vorsitzender der KPD in Rostock. 1927 Redakteur der »Roten Fahne«, wo er seit 1929 im politischen Ressort arbeitete und im Jahre 1928 für die »Rote Fahne« verantwortlich zeichnete. 1933 verhaftet und für einige Monate in den KZs Oranienburg und Sonnenburg inhaftiert, Rebe emigrierte 1934 in die Sowjetunion. Er arbeitete unter dem Parteinamen Winkel an verschiedenen deutschsprachigen Zeitungen, zuletzt als verantwortlicher Redakteur der Zeitung »Rote Fahne« in der Georgischen SSR. Alfred Rebe wurde 1938 ein Opfer der Stalinschen Säuberungen. Im Februar 1938 vom NKWD im Nordkaukasus verhaftet und im Oktober verurteilt und erschossen.
Seine Tochter Erika (* 6. 12. 1919) setzte sich im August 1948 mit Margarete Buber-Neumann, der Lebensgefährtin Heinz Neumanns in Verbindung, die in einem Artikel der »Neuen Zeitung« auch auf das Schicksal Alfred Rebes eingegangen war. Sie berichtete Erika Rebe dann am 18. September in einem Brief, »daß Ihr Vater, Herr Alfred Rebe, 1935 zur Wiederherstellung seiner Gesundheit in einen Ort am Kaukasus geschickt wurde, wo er zugleich als Journalist tätig sein sollte ... Es gefiel Ihrem Vater, wie er mir brieflich mitteilte, anfangs sehr gut dort, und auch sein Gesundheitszustand schien sich wesentlich gebessert zu haben. Als ich nach einigen Monaten kein Lebenszeichen mehr von ihm erhielt, fragte ich bei der deutschen Parteivertretung, was mit ihm los sei und erfuhr dort, daß auch die Partei keine Nachricht mehr über ihn habe ... Da damals fast ausnahmslos alle Politemigranten außerhalb Moskaus von den besonders argwöhnischen und brutalen Behörden in der Provinz pauschal verhaftet wurden, hat wohl auch Ihr Vater dieses Schicksal gefunden.« Alle Nachforschungen, die Erika Pentschke, geborene Rebe, später anstellte, blieben bis Anfang der sechziger Jahre ergebnislos. Ende März 1963 erhielt sie vom Obersten Gericht der UdSSR folgende Bescheinigung: »Die Strafsache in der Anklage Winkel (Rebe) Alfred (Adolf) Wilhelm, geboren 1893, bis zur Inhaftierung am 19. Februar 1938 – eines verantwortlichen Sekretärs der Redaktion der Zeitung ?Rote Fahne? im Luxemburger Rayon der Georgischen SSR, ist am 28. November 1962 von dem Militärgericht des Transkaukasischen Militärbezirks erneut überprüft worden. Die Gerichtsentscheidung vom 9. Oktober 1938 bezüglich Winkel (Rebe), Alfred (Adolf) Wilhelm ist abgeschafft und seine Strafsache ist wegen der Abwesenheit des Tatbestandes eingestellt. Winkel (Rebe) A. W. ist posthum (nach dem Tode) rehabilitiert.«

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