Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 18. April 1884 in Breslau; Arbeiter in Maschinen- und Papierfabriken, später Hausdiener und Zeitungsbote. Schließlich wurde er (nachdem er sich durch Selbststudium ein umfangreiches Wissen angeeignet hatte) Buchhändler. 1904 trat König der Gewerkschaft und der SPD bei, lebte im Ruhrgebiet und war von 1912 an in Dortmund in einer SPD-Buchhandlung angestellt. Von 1916 bis 1918 als Soldat an der Westfront, im September 1918 desertierte er und schloß sich der Spartakusgruppe an. König nahm als Delegierter Dortmunds am Gründungsparteitag der KPD Ende 1918 in Berlin teil, wurde 1920 Vorsitzender der Partei in Essen und hauptamtlicher Sekretär. In der Roten Ruhrarmee spielte er 1920 eine bedeutende Rolle. Auf dem Vereinigungsparteitag mit der USPD 1920 in den ZA der VKPD gewählt, ebenso auf dem VII. Jenaer Parteitag 1921. 1922 leitete er als Sekretär den UB Dortmund der KPD, wurde 1923 Orgleiter des Oberbezirks West und als Vertreter der Linken auch in die Zentrale kooptiert. König gehörte in Westdeutschland zu den Führern der Linken und nahm im Januar 1924 als deren Vertreter an der Moskauer Konferenz gegen die Brandler-Führung teil. Auf dem Bezirksparteitag im Ruhrgebiet im März 1924 hielt er für die Linken das Hauptreferat.
Der IX. Frankfurter Parteitag im April 1924 wählte ihn in die Zentrale, als Hauptkassierer führte er die Kasse der KPD. Im Mai und Dezember 1924 zog König im Wahlkreis Düsseldorf als Abgeordneter in den Reichstag ein. Die Gelder der KPD legte er in verschiedenen Fabriken usw. an, um Gewinne zu erzielen, stieg für die KPD sogar ins Schallplattengeschäft ein, was später als »idiotisch« verurteilt wurde, weil die KPD-Führung befürchtete, der Rundfunk werde die Schallplattenindustrie vernichten. Das Ergebnis seiner Transaktionen war ein Verlust von zunächst 100000 Mark. Da Geschäftsabschlüsse gefeiert worden waren und bald Gerüchte über wilde Gelage und Unterschlagungen in der Partei umgingen, wurde König als Kassierer 1925 abgesetzt und eine Untersuchung gegen ihn eingeleitet. Diesen Skandal versuchte die Komintern nach dem »Offenen Brief« auch gegen Werner Scholem und Ruth Fischer auszunutzen; schließlich wurde jedoch festgestellt, daß König sich nicht persönlich bereichert hatte. Zwar nicht aus der KPD ausgeschlossen, mußte er jedoch im November 1925 sein Reichstagsmandat niederlegen, Nachrückerin wurde die Arbeiterin Agnes Plum. Die KPD-Führung erfüllte ihm allerdings seinen Wunsch, auf einer Italienreise die dortigen Kunstschätze kennenzulernen. Politisch spielte er keine Rolle mehr, blieb bis Anfang der dreißiger Jahre im Inseratengeschäft für die KPD tätig. Arthur Königs weiterer Lebensweg konnte nicht eindeutig geklärt werden. Er soll nach 1933 im antifaschistischen Widerstand gewesen sein, bei einer Gruppe in der Lausitz. Nach Angaben Robert Neddermeyers wurde Arthur König 1945 von der SS in Strausberg bei Berlin erschossen.

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