Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Pasewalk; 1975 – 85 OS in Berlin, davon drei Jahre Besuch der Sportschule Dynamo, Leistungssportart Turnen; 1985 – 87 Ausbildung zum Kellner im Flughafenhotel Berlin-Schönefeld, erste Konfrontationen mit Vorgesetzten über pol. Starrheit u. Korruption im Staat; Ausreisewunsch, bestärkt durch die einsetzende Ausreisewelle im Freundeskreis; Herbst 1988 erster Einberufungsbefehl zur NVA, verschoben auf Mai 1989; beim Fluchtversuch mit Christian Gaudian in der Nacht zum 6.2.1989 in Berlin-Treptow als letztes Opfer an der Berliner Mauer erschossen.
Sept. 1991 – Jan. 1992 Prozeß gegen die vier beteiligten Grenzsoldaten wegen Totschlags, Urteile nach Revision im März 1994 auf zwei Freisprüche u. zwei Bewährungsstrafen herabgesetzt; der zuständige Chef des Grenzkommandos Mitte wurde wegen Totschlags im März 1998 zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren verurteilt; 21.6.2003 Errichtung einer Gedenkstele am Britzer Verbindungskanal im Rahmen der Geschichtsmeile Berliner Mauer.

Sek.-Lit.
Grafe, R.: Deutsche Gerechtigkeit. Prozesse gegen DDR-Grenzschützen u. ihre Befehlshaber. München 2004; Hertle, H. H., Nooke, M. (Hrsg.): Die Todesopfer an der Berliner Mauer. Ein biograph. Handbuch. Berlin 2009.
ChL