Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Berlin-Mariendorf; Vater Offz.; Realgymnasium, Abitur; während der Schulzeit Klavierunterricht bei Prof. Lydia Lenz; ab 1924 Konzerte als Solist; 1930 – 35 Studium der Musikwiss. an der Friedrich-Wilhelm-Univ. Berlin (b. Arnold Schering, Kurt Sachs, Erich M. Hornborstel); 1934 Prom. zum Dr. phil. in Berlin über »Die soziolog. Grundlagen der Stilwandlung der Musik in Dtl. um die Mitte des 18. Jh.«; während des Studiums u. danach Auftritte mit Klavierkonzerten meist von zeitgenöss. Komponisten in zahlr. europ. Ländern; 1936 Emigr. in die Niederl.; 1940 – 45 dort illeg. pol. Arbeit u. beteiligt an Rettungsaktionen für untergetauchte Juden; 1944 verhaftet, zum Tode verurteilt u. geflohen.
1946 – 59 Mitgl. der KP der Niederl.; Reisen in Europa u. Asien (als Begleiter der Sängerin u. seiner Ehefrau  Lin Jaldati); 1952 Übersiedl. in die DDR; mit Lin Jaldati verbreitete er das jidd. Lied in der DDR; 1952 – 59 Chefred. der Ztschr. »Musik u. Ges.«; 1954 NP; 1959 – 71 Prof. u. Rektor an der HS für Musik »Hanns Eisler« in Berlin (Nachf. von  Georg Knepler); 1960 SED; seit 1963 Abg. der Volkskammer; 1970 – 91 DAK/AdK; Mitgl. des Forschungsrats für musikal. Berufsausbildung beim Min. für Kultur; Mitgl. des Friedensrats u. des Präsidialrats des KB; 1972 VVO; 1981 Stern der Völkerfreundschaft; 1986 KMO.
1990 PDS; 2007 Ehrung in Yad Vashem als »Gerechter unter den Völkern«; gest. in Königs Wusterhausen.

Publ.
Die Verbürgerlichung der dt. Kunst, Lit. u. Musik im 18. Jh. (Ps. E. Gerhard, mit L. Balet) Frankfurt (Main) 1972/73; Ballett – Gestern u. heute. Berlin 1957; Tanz der Völker. Berlin 1972; Die Tanzkunst Indonesiens. Berlin 1989; Sag nie, du gehst den letzten Weg. Erinnerungen. Berlin 1986, erw. Auflage Marburg 1995 (Biogr., zus. mit L. Jaldati).
Sek.-Lit.
Hermsdorf, K. et al.: Exil in den Niederlanden u. Spanien. Leipzig 1981.
BRB