Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Schneeberg (Erzgeb.); Vater Arbeiter; Volksschule; Ausbildung zum Schlosser; techn. Zeichner in einem Konstruktionsbüro für Maschinenbau; 1944/45 Wehrmacht; Kriegsgefangenschaft in den Niederlanden u. Goslar, Flucht.
Rückkehr nach Dtl.; Neulehrer; 1948 – 51 Studium der Pädagogik, Germanistik u. Philos. in Leipzig; anschl. Lehrer; später Verlagslektor in Halle; verfaßte Dramen, Libretti, Romane; ab 1958 Dramaturg, Regisseur u. Szenarist bei der DEFA; SED; seit 1961 freischaff.; Verfilmung von Gegenwartsstoffen, u. a. »Der Dritte« (UA 1972) u. »Die Schlüssel« (1974); Adaptationen liter. Vorlagen, so »Abschied« nach  Johannes R. Becher (1968, zus. mit  Günter Kunert u.  Heinz Kamnitzer) sowie »Die Leiden des jungen Werther« nach Johann W. v. Goethe (1976), 1972 NP; kulturpol. Restriktionen nach dem 11. Plenum des ZK der SED (Dez. 1965) verhinderten die Fertigstellung des satir. Gegenwartsfilms »Wenn du groß bist, lieber Adam«; in der DDR wiederholt in seiner Arbeit behindert; ab 1979 als Autor u. Regisseur von TV-Filmen in der Bundesrep. Dtl. tätig.
Nach 1990 u. a.: »Stein« (1990); »Lenz« (1992); »Das 7. Jahr – Ansichten zur Lage der Nation« (1997; »Else, Geschichte einer leidenschaftl. Frau« (1998/99); »Die Braut« (1999); 1992 Berufung zum Prof. an der Film-HS Babelsberg; 1999 Bundesfilmpreis für sein Gesamtwerk; lebte in Groß-Glienicke (b. Potsdam), gest. in Potsdam.
Kennzeichnend für G.s Filme waren Konfliktorientierung u. formale Innovationen, insb. subtile Bildverfremdung.

Publ.
Einmal Karthago u. zurück. Berlin, Weimar 1974; Reitschule. Berlin, Weimar 1981; Der Pirat. Berlin, Weimar 1988; Rosamunde. Bergisch-Gladbach 1990; Palazzo Vendramin: Richard Wagners letzte Liebe. Bergisch-Gladbach 1999.
Sek.-Lit.
Beutelschmidt, Th.: Zwischen den Stühlen. Leipzig 2005.